Hollywood

Christoph Waltz: Querdenker sind «asoziale Vollidioten»

· Online seit 18.02.2021, 12:00 Uhr
Der österreichische Oscar-Preisträger Christoph Waltz übt in einem Interview harsche Kritik an Leugnern der Coronakrise und wünscht sich, dass Hollywood-Stars weniger jammern würden.
Anzeige

Der 64-jährige Schauspieler Christoph Waltz ist bekannt dafür, kein Blatt vor den Mund zu nehmen. In einem Interview mit dem Magazin GQ erklärt er offen, was er von den sogenannten Querdenkern in der Coronakrise hält. «Diese Leute, die sich Querdenker nennen, denken entlang des Brettes, das sie vorm Kopf haben», sagt Waltz. Diese Leute würden sich nicht am «Gedeihen der Sache» beteiligen wollen. «Es liegt daran, dass sie glauben, für sich einen Vorteil zu beziehen, wenn sie das Naheliegende demontieren.»

«Nicht quer, einfach nur deppert»

Waltz macht seinem Frust immer mehr Luft: «Wenn ich die höre! ‹Ich lasse mich nicht wegen eines Schnupfenvirus in meinen Grundrechten beschränken.› Ja, wenn du das Tragen einer Maske als das Beschränken deiner Grundrechte empfindest, dann hast du schon mal im Denkvorgang ein Problem. Der ist nicht quer. Der ist einfach nur deppert.»

Aufgrund einer destruktiven Minderheit werde plötzlich das, was die Sache am Laufen halte, infrage gestellt, sagt der in Los Angeles lebende Schauspieler: «Setzt doch die blöde Maske auf und bleibt zwei Meter entfernt von mir. Damit nimmt dir niemand Rechte weg. Niemand. Also, die Institutionen sind alle vorhanden und funktionieren im Prinzip, werden aber durch eine Gruppe von asozialen Vollidioten in die Enge getrieben.»

«Habe keine Not, nur Unannehmlichkeiten»

Neben aller Kritik ist sich Waltz, der schon zwei Mal einen Oscar gewonnen hat («Inglorious Basterds» 2009 und «Django Unchained» 2012), bewusst, dass er sich selbst in einer privilegierten Situation befindet. Sein zu Hause ist in Los Angeles, er hat Wohnungen in Berlin und Wien. «Ich habe keine Not. Ich hab eigentlich nur Unannehmlichkeiten. Ich denke aber an die Menschen, die auf 50 Quadratmetern zu dritt leben und ihren Job verlieren. Das ist eine andere Sache. Für mich ist es, solange ich gesund bin, nicht existenziell. Für viele ist es trotz Gesundheit existenziell.»

Deshalb stört es ihn auch, wenn Kollegen aus Hollywood sich über die Umstände beschweren. «Ich kann es ehrlich gesagt auch nicht mehr sehen, über was für Befindlichkeiten Promis reden, wie schlimm die Krise für sie sei. Sie können gar nicht mehr ins Restaurant oder sich mit Freunden treffen. Ja, dann triffst dich halt nicht.»

Bond-Film mit Waltz soll im Oktober kommen

Fans von Christoph Waltz müssen sich aufgrund der Coronakrise schon länger gedulden. Sein neuer Film, der 25. Teil der James-Bond-Reihe «No Time to Die», in dem Waltz wieder den Bösewicht Ernst Stavro Blofeld mimen wird, wird seit 2019 immer wieder verschoben. Aktuell ist die Veröffentlichung für den 8. Oktober 2021 vorgesehen.

(red.)

veröffentlicht: 18. Februar 2021 12:00
aktualisiert: 18. Februar 2021 12:00
Quelle: GQ

Anzeige
Anzeige