«Literaturclub»-Moderatorin verschenkt nur selten Bücher
Wenn sie dann doch einmal für eine Person ein Buch aussucht, dann macht sich die 42-Jährige immer sehr viele Gedanken. «Ein Buch ist etwas Intimes», sagte sie zur «Schweizer Familie». Und wie im Kino wolle man hinterher unbedingt wissen, was die Geschichte beim Empfänger ausgelöst hat.
Wie Nicola Steiner auswählt, so liest sie auch: «langsam und konzentriert». Aber nicht nur, denn manche Bücher beurteile sie mit dem «Käsetest». Sie liest also zuerst den Anfang, blättert dann zwanzig Seiten weiter, liest einen Abschnitt, blättert wieder weiter, liest einen Abschnitt, bevor sie direkt zum Schluss springt. «So merkt man, obs Käse ist oder eben nicht. Und wie reif das Buch ist.»
Beigebracht hat ihr diese Methode der Diogenes-Verleger Daniel Keel. Bei ihm war sie jahrelang als Vorleserin angestellt, weil er unter einer starken Sehbehinderung litt.