«Stadlshow» rasselt bei Kritikern durch

13.09.2015, 11:22 Uhr
· Online seit 13.09.2015, 11:18 Uhr
Alles neu beim einstigen «Musikantenstadl». Nachdem Andy Borg wegen sinkender Quoten weggeputscht wurde und Francine Jordi sowie ihrem Moderationskollegen Alexander Mazza weichen musste, häufen sich am Tag nach dem Neustart die kritischen Stimmen aus der Medienwelt.
Marco Latzer
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Neues Moderationsduo, neues Bühnenbild, jüngere Zielgruppe - das die wichtigsten Änderungen beim «Musikantenstadl», der sich neuerdings ganz hip und frech einfach «Stadlshow» nennt. Gestern Abend vollzog die etablierteste aller Samstagabends-Schlagerkisten zur besten Sendezeit ihren wohl radikalsten Relaunch. Aus Schweizer Sicht durfte man vor allem auf das Moderationsdebüt von Francine Jordi gespannt sein. Zusammen mit dem nahezu unbekannten Co-Host Alexander Mazza führte sie durch die rund dreistündige und fast werbefreie Sendung.

«Antiseptische Après-Ski-Party»

Bei den TV-Experten der deutschsprachigen Online-Medien fiel die neue «Stadlshow» durch. Der Kritikerin der «Süddeutschen Zeitung» ist das neue Konzept ein Dorn im Auge: «Die neue ‹Stall-Kulisse› - Moderator Alexander Mazza bleibt das ‹D› meistens im Hals hängen - sieht aus, als hätte jemand eine Après-Ski-Hütte aus dem 3-D-Drucker gelassen und danach sterilisiert. Ein bisschen Holz, wenig Charme. Moderatorin Francine Jordi schreit trotzdem so laut in ihr Mikro, als hätte sie keines, dass sie es wahnsinnig gemütlich findet hier. »

Und der Fernsehkenner von t-online.de fügt an: «Was ist für diese junge Zielgruppe nach Ansicht der ARD eine gelungene Version des modernisierten ‹Musikantenstadl›? Ein Mazza, den ich wegen seiner immer gleichen Gesten für eine lebensgroße Marionette halte? Eine Jordi, deren Power-Grinsen auf Dauer zum Symbol angestrengter Fassadenhaftigkeit wurde?»

«Zeit zum Schunkeln blieb dem Publikum nur wenig. Technische Tonprobleme und Musiker, die ihr Playback bei den Live-Auftritte teilweise schwer vermissten, ließen die Stimmung langsam auftauen», urteilte die deutsche Zeitschrift «Stern».

Miserable Quoten

Das auf Quotenforschung spezialisierte Portal meedia.de vermeldete am Sonntagmorgen schliesslich auch noch schwache Zahlen zur «Stadlshow»-Premiere. Im deutschen Fernsehen waren lediglich 2,46 Millionen Zuschauer bei der grossen Schunkel-Gaudi mit von der Partie. Das sind rund 1,3 Mio. weniger als zu den schwächsten Sendungen von Ex-Zampano Andy Borg. Verbesserungspotenzial scheint beim einstigen Schlager-Vorreiter an allen Fronten noch zur Genüge vorhanden zu sein. Immerhin: Den Beteiligten bleibt genügend Zeit für Verbesserungen. Die nächste Ausgabe der «Stadlshow» ist erst für den Silvesterabend geplant.

Hier ein Ausschnitt aus der «Stadlshow»:

veröffentlicht: 13. September 2015 11:18
aktualisiert: 13. September 2015 11:22
Quelle: MLA

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