Rassismus

Twitter sperrt Konto von Rapper Wiley nach Rassismus

· Online seit 30.07.2020, 02:30 Uhr
Twitter hat das Nutzerkonto des populären britischen Rappers Wiley wegen antisemitischer Beiträge dauerhaft gesperrt.
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«Hasserfüllte Inhalte haben auf unserer Plattform keinen Platz, und wir verurteilen Antisemitismus auf das Schärfste», erklärte der Onlinedienst am Mittwoch.

Twitter war zuvor wegen seines zögerlichen Vorgehens in dem Fall kritisiert worden. Wiley entschuldigte sich für die Beiträge und bestritt, rassistische Ansichten zu haben.

Der Musiker hatte vor rund einer Woche antisemitische Botschaften veröffentlicht, woraufhin Twitter sein Konto zunächst vorübergehend für sieben Tage geblockt hatte. Einige der antisemitischen Kommentare blieben jedoch bis zu zwölf Stunden sichtbar, bevor sie gelöscht wurden.

Zweitägiger Twitter-Boykott

In der Folge kam es zu einem zweitägigen Twitter-Boykott, an dem sich eine Reihe von britischen Stars und Politikern beteiligten. Nun sperrte das US-Unternehmen Wileys Konto dauerhaft.

In einer Stellungnahme entschuldigte sich Twitter für sein zögerliches Handeln und versprach, den Vorfall intern zu prüfen. Auch die Onlinenetzwerke Instagram und Facebook kündigten an, den Rapper auszuschliessen.

Der Verein Campaign Against Antisemitism (Kampagne gegen Antisemitismus) begrüsste die Entscheidung Twitters, kritisierte das Vorgehen jedoch als zu wenig und zu spät. Wiley selber sagte dem Sender Sky News, er sei «nicht rassistisch», sondern «ein Geschäftsmann».

Wiley relativiert Äusserungen

Er nahm seine antisemitischen Äusserungen jedoch nicht komplett zurück. Er entschuldige sich dafür, dass er «verallgemeinert» habe. Er hätte seine Kommentare nicht gegen «alle Juden» richten sollen, sagte der 41-Jährige.

Wiley, der mit bürgerlichem Namen Richard Cowie heisst, ist einer der bekanntesten britischen Rapper. Er ist ein Pionier des sogenannten Grime-Stils. Dabei handelt es sich um eine Verschmelzung von Rap und elektronischer Musik.

veröffentlicht: 30. Juli 2020 02:30
aktualisiert: 30. Juli 2020 02:30
Quelle: sda

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