Auch Gstaader Heli-Schnee nominiert

Verschwundener Bodensee-Gin – Wahl zum «Spinner des Monats»

· Online seit 10.02.2023, 07:13 Uhr
Die Geschichte um den verschwundenen Romanshorner Bodensee-Gin ist mysteriös – und ziemlich absurd. Dieser Ansicht sind auch die Macher eines bekannten Podcasts. Für Sie spinnen die Gin-Macher, die Diebe und auch die Konsumenten.

Quelle: FM1Today/Dario Brazerol

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Der mutmassliche Diebstahl des Bodensee-Gins schlug nicht nur in der Schweiz (und beim Bergen der Kugel) Wellen, sondern durchaus auch im Ausland. Deutsche, aber auch englischsprachige, Medien berichteten mit einem guten Mass an Verwunderung über den Diebstahl – und wohl auch über die eigenartige Wertsteigerungsmassnahme des Gins an sich.

Auch der transalpine Podcast der Zeit «Servus.Grüezi.Hallo» widmete dem Gin Sendezeit – und nominiert die Romanshorner Schnapsbrenner gleich noch zu den «Spinnern des Monats». Hierfür scheint es aber keine Rolle zu spielen, dass es bereits Februar ist. 

«So weit, so dekadent»

Bereits Mitte Dezember berichtete Lenz Jacobsen, das deutsche Drittel des Podcasts, über den Fall. In der Rubrik «Die Spinnen, die Schweizer» sagte er: «Worauf man sich verlassen kann ist, dass den Schweizern immer noch ein Kniff einfällt, um Dinge, die woanders erschwinglich sind, bei sich noch teurer zu machen.»

Was die Romanshorner Fishgroup GmbH angeht, hat er da wohl nicht ganz unrecht: Die Firma versenkte bekanntlich bereits zum dritten mal Gin im Bodensee, um ihn 100 Tage später für 99 Franken pro 50cl zu verkaufen. Nur dieses mal verschwand der Gin mitsamt der 800 Kilo schweren Befestigungskonstruktion auf mysteriöse Weise, die Polizei geht zwar von Diebstahl aus, verfolgt den Fall mittlerweile aber nicht mehr aktiv.

«Die Idee hinter dieser absurden Aktion ist, man hat gemerkt, dass Wein und Champagner, der ewig in Schiffswracks rumlag und dann geborgen wurde, ziemlich gut geschmeckt haben soll», sagt Jacobsen im Podcast, «so weit, so dekadent».

«Ihr spinnt alle zusammen»

Klar ist: Die Diebe müssen einen riesigen Aufwand betrieben haben. Spekuliert wird unter anderem über den Einsatz von Lufttragekissen, um die Stahlkugel mitsamt Platte bergen zu können. Die Brennerei hatte für das Versenken ein Schiff mit Kran verwendet.

Er sei sich nicht sicher, wer hier am meisten spinnt, sagt Jacobsen: «Die Versenker des Gins, Die Käufer dieses überteuerten Bodensee-Gins oder die Diebe, die für das bisschen Alkohol so einen riesigen Aufwand betrieben haben. Ihr spinnt alle zusammen.»

Damit meint er im Scherz wohl die Schweizer im allgemeinen, schliesslich heisst die Podcast-Rubrik ja auch «Die spinnen, die Schweizer.»

Wahl zum Spinner des Monats

Nun sollte man festhalten, dass sich der transalpine Podcast der Zeit keinesfalls exklusiv dem Schweiz-Bashing verschrieben hat. Dieses Thema fand auch nur ganz am Rand Platz, um die sonst politischen und gesellschaftlichen Themen der drei Länder aufzulockern. Das zeigt auch die Wahl zum Spinner des Monats – wo es freilich auch Kandidaten aus Österreich und Deutschland gibt.

Etwa das österreichische Burgtheater mit dem entlassenen Schauspieler Florian Teichtmeister, den ehemaligen Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann, der sich mit seiner Partei überworfen hat und – naja, noch einen Kandidaten aus der Schweiz: Und zwar das Nobelskigebiet Gstaad, das Schnee per Helikopter einfliegen liess.

Abstimmen über die Spinner könnt ihr übrigens hier.

veröffentlicht: 10. Februar 2023 07:13
aktualisiert: 10. Februar 2023 07:13
Quelle: FM1Today

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