Quelle: FM1Today / Tiktok
Die Lyrics und das Video zum Song «Wap» von Cardi B und Megan Thee Stallion sind wie ein Softporno. «Wet Ass Pussy», so heisst der Titel. Sie rappen über sexuelle Selbstbestimmung von Frauen, ihren Wünschen und was sie von Männern im Bett erwarten. Keine Zensierungen der Lyrics und ein Musikvideo, dass offenkundig sexuell und ohne Tabus ist. Cardi Bs und Megans Weg, allen zu zeigen, dass sie als Frauen machen können und dürfen, was sie wollen.
Klar, es kann darüber gestritten werden, ob Songzeilen wie «spit in my mouth, look in my eyes, this pussy is wet, come take a dive» der richtige Ansatz sind, Tabus rund um die weibliche Sexualität zu brechen. Und trotzdem: Das Lied hat einen feministischen Ansatz und möchte Frauen auffordern, zu sagen, was ihnen gefällt.
Und wie es mit Hits aus dem 21. Jahrhundert ist, landet auch dieser auf Tiktok und wird zu einer Challenge. Die WAP-Challenge ist eine Tanzabfolge, die besser zum Text nicht passen könnte. Auf Tiktok geht diese viral und wird tausendfach kopiert und nachgeahmt.
Wenn sich die Tiktokerinnen und Tiktoker bei der WAP-Challenge auf den Boden schmeissen, tun sie das vermutlich, um die Followerzahlen zu verdoppeln. Dabei machen sie die Challenge vor der versammelten Familie, im Einkaufszentrum oder anderen öffentlichen Plätzen. Doch ich erlaube mir zu behaupten, dass es den meisten dabei nicht darum geht, den feministischen Grundgedanken des Songs zu verbreiten. Das ist schade und verspielte Energie. Denn angenommen, den Tiktokerinnen und Tiktoker ist bewusst, was der Hintergrund dieses Songs ist, würde das Tabubrechen der weiblichen Sexualität viral gehen. Und das wäre schon ziemlich genial.