Verlustreiches Unentschieden für FCSG

24.09.2018, 08:08 Uhr
· Online seit 24.09.2018, 05:37 Uhr
Die Partie zwischen dem FC St.Gallen und dem FC Lugano endet mit 2:2. Die Gäste glichen erst in der Nachspielzeit aus. Die St.Galler waren über weite Strecken die bessere Mannschaft, sündigten jedoch im Abschluss. Nebst zwei Punkten verlieren die Espen auch zwei Schlüsselspieler.
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Bis zur 70. Spielminute hatten die St.Galler das Spiel und den Gegner unter Kontrolle, dann ging sichtbar die Luft aus. Selbst der Anschlusstreffer der Luganesi in der 53. Minute brachte die Mannschaft von Peter Zeidler nicht aus der Ruhe. Der Gegner spielte sehr körperbetont und deutlich über der Grenze des Erlaubten, was zum Ausfall von Lüchinger und Itten führte. Die Gallusstädter liessen unzählige Chancen ungenutzt. Und so griff in der Nachspielzeit die alte Fussballregel: «Wer sie vorne nicht macht…» und bescherte den Gästen einen Punkt.

Tor:

Dejan Stojanovic: 4.5

War in der ersten Halbzeit praktisch arbeitslos. Mit fortschreitender Spieldauer wurde der Schlussmann zunehmend gefordert. Rettete in der 60. Spielminute mirakulös gegen Bottani.

Verteidigung:

Silvan Hefti: 4.5
War in Halbzeit eins ein Aktivposten und leitete auch das zwischenzeitliche 2:0 ein. Nach dem Seitenwechsel ging ihm etwas die Luft aus, war nicht mehr so präsent.
Leonel Mosevich: 4.5
Konnte sich aufgrund der Feldüberlegenheit im ersten Durchgang gut ins Angriffsspiel integrieren. Nach dem Pausentee liess er etwas nach.
Andreas Wittwer: 4.0
War in Halbzeit eins an einigen Angriffen beteiligt und zeigte teilweise ungewohnte Sprinterqualitäten. Nach der 70. Spielminute merkte man, dass auch ihm die Luft kontinuierlich ausging.
Axel Bakayoko: 4.5
Machte seine Sache als «Feuerwehrmann» ausgezeichnet und konnte sich sofort in das Spiel integrieren. Wurde kurz vor der Pause hart gefoult, konnte jedoch weiterspielen.
Nicolas Lüchinger:

Musste nach zehn Minuten mit einem Schlüsselbeinbruch vom Feld. Wir wünschen ihm gute Besserung.

Mittelfeld:

Majeed Ashimeru: 4.0
Wir sahen zwei völlig verschiedene Halbzeiten. Im ersten Durchgang überragend, im zweiten enttäuschend. Hatte in der 13. Spielminute das Führungstor auf dem Fuss, scheiterte jedoch an Da Costa.
Jordi Quintillà: 4.5
Saubere defensive Leistung. Harmonierte gut mit Sierro und spielte einige gefährliche Pässe in die Tiefe.
Derek Kutesa: 4.5
Rein vom Einsatz her hätte er eine sechs verdient. Ist im Abschluss leider noch zu harmlos, so landeten viele seiner Schüsse neben dem Tor oder blieben in den Füssen der gegnerischen Verteidigung hängen.
Vincent Sierro: 5.0
Starker Auftritt von Sierro. Leider rechten seine beiden Tore nicht, um die St.Galler zum Sieg zu führen. Hätte auch noch weitere vorzügliche Möglichkeiten gehabt.
Yannis Tafer: 3.5
Kam in der 56. Spielminute für Itten. Konnte diesen kaum adäquat ersetzen. Wirkt im Spielaufbau viel zu hektisch und produziert nach wie vor viel zu viele Fehlpässe. Ist in dieser Form keine Verstärkung für die Mannschaft.
Peter Tschernegg:

Aufgrund der kurzen Einsatzzeit verzichten wir auf eine Bewertung.

Sturm:

Roman Buess: 4.0
Der Einsatz stimmte, hingegen nicht im Abschluss. Liess einige gute Chancen ungenutzt. Wird in den kommenden Partien seine Fähigkeiten unter Beweis stellen müssen, da Sturmpartner Itten wohl längerfristig fehlen wird.
Cedric Itten: 5.0

War bis zu seiner Verletzung einer der Aktivposten im St.Galler Spiel. Das Foul von Fabio Daprelà gehört in die Kategorie Körperverletzung. Wer so in einen Zweikampf einsteigt, gehört nicht auf den Fussballplatz. Wir wünschen Itten eine schnelle Genesung.

FM1Today-Teamdurchschnitt: 4.7

Fazit: Es war ein bitterer Sonntag für den FC St.Gallen. Nach einer ansprechenden Leistung wurden Zeidlers Männer in der Nachspielzeit um die Früchte ihrer Arbeit gebracht. Besonders bitter dürften die Ausfälle von Itten und Lüchinger sein. Entsprechend aufgebracht war Peter Zeidler nach dem Spiel an der Pressekonferenz.

Verständlich, denn das Foul von Daprelà an Itten kann eine Stürmer-Karriere in Sekundenschnelle beenden. Zu diesem Pech gesellte sich die schlechte Leistung von Schiedsrichter Tschudi. Teilweise hatte man das Gefühl, dass der FC St.Gallen am Sonntag gegen zwölf Tessiner spielen musste. Die Schuld nur dem Unparteiischen zuzuschieben, wäre jedoch zu billig. Zeidlers System des Pressings ist kräftezehrend. Die Gegner beginnen sich langsam darauf einzustellen, dass den Grün-Weissen ab der 70. Minute regelmässig die Luft wegbleibt. Eventuell müsste man hier den Hebel ansetzen und eine Alternative zum kräftezehrenden Angriffsfussball einstudieren.

(Reto Latzer)

veröffentlicht: 24. September 2018 05:37
aktualisiert: 24. September 2018 08:08

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