Während einer Fragerunde an einem Genomforschungskongress in Hongkong sah sich der chinesische Forscher He mit der Frage konfrontiert, ob weitere Frauen im Rahmen seiner Experimente schwanger geworden seien. Es gebe eine weitere mögliche Schwangerschaft, sagte He daraufhin, wie die NZZ berichtet.
Daraus ist zu schliessen, dass mindestens ein weiterer Embryo aus den Genmanipulationsversuchen einer Frau implantiert wurde. Ob der Embryo die gewünscht Genveränderung tatsächlich trägt, wurde bisher nicht präzisiert. Die Schwangerschaft befinde sich noch in einem sehr frühen Stadium - man müsse sehen, ob sie fortdauere, so He.
Am Montag hatte He mit seiner Ankündigung weltweite Empörung ausgelöst, die ersten genmanipulierten Babys «Lulu» und «Nana» seien kürzlich auf die Welt gekommen. Insgesamt hatten acht kinderlose Paare aus gesunder Mutter und HIV-infiziertem Vater an Hes Versuchen teilgenommen. Ein Paar sei aber vor dem Ende des Experiments ausgestiegen, sagte He. Daher sei das Ergebnis «unerwartet» bekannt geworden. Dafür müsse er sich «entschuldigen».
Die an Embryonen vorgenommenen Eingriffe mit dem noch jungen Verfahren Crispr/Cas9 sollten die Kinder demnach resistent gegen HIV machen. Eine unabhängige Bestätigung für Hes Behauptung gibt es bislang nicht.