Im Stadtdschungel auf die Wildtier-Pirsch

11.05.2016, 08:17 Uhr
· Online seit 11.05.2016, 08:17 Uhr
Die Städter sollen ihre Wildtiere beobachten wie auf einer Safari. Mit einer neuen Initiative soll sich die Bevölkerung auf die Spuren der heimischen Wildtiere machen und als freie Forscher agieren.
Raphael Rohner
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«Wir wollen den Leuten die Tiere näher bringen und herausfinden, wie diese in der Stadt leben», sagt Karin Hungerbühler, stellvertretende Leiterin des St.Galler Amts für Umwelt und Energie. Mit einem neuen Projekt sollen Städter auf die Pirsch nach den Big5 des Stadtdschungels gehen und ihre Begegnungen melden. In der afrikanischen Savanne gelten Elefant, Nashorn, Löwe, Büffel und Leopard als Big5 und sind die Highlights einer jeden Safari. Während hier Igel, Eichhörnchen, Reh, Fuchs und Dachs die oberste Liga der Wildtiere darstellen.

Bevölkerung als Forscher

«Wer ein Wildtier sieht, soll ein Bild davon machen und es auf unsere Website laden», erklärt Hungerbühler. Die so gewonnenen Daten sollen dann ein besseres Bild der Lebensbedingungen der Stadttiere geben. Ebenso erhofft man sich dadurch, dass die Stadtbewohner im Zusammenleben mit den Tieren sensibilisiert werden: «Die Leute werden sich so den Tieren bewusst.» So sollen die Stadtbewohner einen Fuchs, der in der Dämmerung an einem Bahndamm mit seinen Jungen spielt, entdecken, oder einen Dachs der nachts im Garten Beeren futtert.

Auch schlaue Füchse tappen in Fotofallen

Von Mai bis September werden auf dem Stadtgebiet Fotofallen aufgestellt, um die meist heimlich lebenden Wildtiere sichtbar zu machen. Neben den Beobachtungsmeldungen können so weitere Angaben zu den Big5 von St.Gallen gesammelt werden. Die Ergebnisse sollen letztlich helfen, die Natur im Siedlungsraum zu schützen und zu fördern.

Das Angebot www.stadtwildtiere.ch wurde vom Verein StadtNatur erarbeitet. Beobachtungen können für den gesamten deutschsprachigen Raum eingetragen werden. Lokale Projekte finden aktuell neben St.Gallen auch in den Städten Winterthur, Wien und Zürich statt. Weitere werden in nächster Zeit ebenfalls lanciert. In St.Gallen wird das Projekt im Rahmen von «Natur findet Stadt» von der Stadt St.Gallen, vom WWF St.Gallen, von Pro Natura St.Gallen-Appenzell und vom Naturmuseum getragen.

veröffentlicht: 11. Mai 2016 08:17
aktualisiert: 11. Mai 2016 08:17
Quelle: red

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