Vor allem grosse Ketten wie H&M oder Manor und Online-Shops wie SportScheck und Digitec locken die ganze Woche und vor allem am Freitag mit bis zu 50 Prozent Rabatt. Schnäppchenjäger warten schon monatelang auf diese Woche, Experten warnen jedoch davor, vorschnell zuzugreifen und geben Shopping-Tipps.
Ein junger Trend aus den USA
Den Black Friday gab es bis vor wenigen Jahren nur in den USA. Der letzte Freitag im November ist jeweils der Tag nach Thanksgiving. Viele Leute nutzen den Tag als Brückentag und erledigen ihre Weihnachts-Einkäufe. Detailhändler in den USA haben sich für diesen Tag deshalb spezielle Rabatte überlegt, teilweise rasten die Kunden am Black Friday deshalb komplett aus. Die ersten Läden öffnen um etwa 4 Uhr morgens, die Leute rennen ihnen die Türen ein. Auf Youtube kursieren diverse Videos dieser kuriosen Szenen.
In die Schweiz kam der Black Friday vor zwei Jahren, als die Ladenkette Manor aus dem Nichts an diesem Freitag 30% auf das komplette Sortiment anbot. Letztes Jahr zogen viele Läden und Online-Shops nach. Die Nachfrage war so gross, dass gewisse Online-Shops zusammenbrachen. «Dieses Jahr wird der Trend nochmals zunehmen», glaubt der Präsident von Pro City St.Gallen, Ralph Bleuer.
Manche Läden verlängern auf eine Woche
Obwohl der Trend Black Friday in der Schweiz noch jung ist, haben ihn einige Ladenketten schon erweitert. Seit Montag bieten sie besondere Rabatte. Sie nennen diese Woche «Cyber Week». Vor allem Anbieter von elektronischen Geräten wie Interdiscount, Fust oder Amazon, aber auch Kleidergeschäfte wie H&M und LaRedoute bieten bereits grosse Rabatte auf viele Produkte an.
Läden haben länger geöffnet
Viele Einkaufszentren sind diesen Freitag länger offen. Die Shopping Arena in St.Gallen und das Karussell in Kreuzlingen haben ihre Läden extra für den Black Friday beispielsweise bis 22 Uhr offen.
Nicht länger geöffnet haben die Geschäfte in der Stadt St.Gallen. Auch das Shopping Center City West in Chur hat keine speziellen Öffnungszeiten.Vorsicht vor falschen Schnäppchen
Während die Läden mit Prozenten locken, warnen Experten vor falschen Schnäppchen. Die Rabatte werden teilweise auf die unverbindliche Preisempfehlung eines Herstellers gegeben. Diese liegt aber oftmals über dem tatsächlichen Ladenpreis, somit sind die vermeintlichen Schnäppchen teilweise gleich teuer wie die normalen Ladenprodukte. Vor dem Kauf eines Black Friday Angebot lohnt es sich, den Preis des Artikels bei mehreren Anbietern zu vergleichen, schreibt das Start-Up Blackfridaydeals, das eine Übersicht über die Angebote am Black Friday gibt.
Ausserdem sollten sich Kunden nicht von psychologischen Tricks wie der Warnung vor niedrigen Lagerbeständen oder Countdowns beeinflussen lassen. Und wer mit seinem Kauf im Nachhinein nicht zufrieden ist, kann diesen meist trotz gewährtem Rabatt zurückschicken.
«Nur mit Ausnahmen machbar»
Während sich manche Verkäufer über die Mehrumsätze dank Monster-Rabatt freuen, haben andere Mühe damit. «Ein Mal pro Jahr ist ein so immenser Rabatt verkraftbar, aber es gibt den Leuten ein falsches Bild», sagt Ralph Bleuer, Präsident von Pro City St.Gallen. Der Konsument könnte denken, die Detailhändler könnten immer zu so günstigen Preisen verkaufen. «Ein solcher Rabatt ist aber nicht lange tragbar», sagt Bleuer.
Der Trend aus den USA habe aber auch positive Seiten. «Er bringt mehr Leute in die Läden und die Stadt», weiss Bleuer. Welche Geschäfte in St.Gallen am Black Friday Sonderangebote haben, kann er nicht sagen. «Die Geschäfte halten dies geheim und teilen es erst dann mit, wenn es soweit ist.» Nicht mit dabei ist Bleuers Geschäft, die Papeterie Markwalder. «Wir haben unter dem Jahr spezielle Aktionen. Ausserdem entspricht der Black Friday nicht unserer Philosophie.»
(enf)