«Von Hand melken war keine Option»

16.12.2017, 22:41 Uhr
· Online seit 16.12.2017, 22:18 Uhr
Der vom Stromausfall betroffene Jungbauer von Hemberg ist erleichtert. Seinen Kühen geht es wieder gut und alle Geräte laufen wieder. Die Reaktionen auf Facebook waren zahlreich. Von den vielen Melk-Ratschlägen auf Facebook hält er jedoch nichts.
Raphael Rohner
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«Wenn er nicht melken kann, soll er doch aufhören als Bauer», «Hände aus dem Sack und von Hand melken statt jammern unglaublich» oder «Wir haben früher 40 Kühe mit der Hand gemolken..» sind nur einige der Kommentare bei der Geschichte mit dem vom Stromausfall betroffenen Landwirten in Hemberg. Dieser hatte über sechs Stunden keinen Strom im Stall. Er war besorgt um das Wohl seiner Tiere. Am Tag nach dem Stromausfall ist alles wieder normal auf dem Hof von Florian Schweizer: «Meinen Kühen geht es wieder gut.»

Nicht damit gerechnet, dass Stromausfall so lange dauert

Auf die Kommentare im Web reagiert der Jungbauer gelassen: «Ich hätte nie alleine im Dunkeln 23 Kühe von Hand melken können.» Er war von der Situation überrascht und habe nicht damit gerechnet, dass der Strom so lange wegbleiben würde. Schweizer: «Die Kühe einfach von Hand melken war für mich keine Option.» Die Kühe seien heutzutage viel leistungsfähiger als früher.

«Früher gaben Kühe nicht so viel Milch»

Schützenhilfe bekommt der Jungbauer auch auch Facebook. Einer der Kommentierenden gibt Schweizer recht: «Früher hatte man fünf Kühe und hat zwei Stunden gemolken. Heute hat man 60- 100 Kühe. Wenn man die per Hand melken will, dann Prost Mahlzeit. Zudem lassen sich heutzutage die Kühe teils nicht mehr per Hand melken, da sie es nicht gewohnt sind.» Man könne die Verhältnisse nicht vergleichen: Früher hatte ein Bauer 5-6 Kühe, die je ein Paar Liter Milch gegeben haben. Heute muss man die Tiere zweimal täglich melken, weil sie so viel Milch geben.

Am Freitag waren in Hemberg mehrere Höfe stundenlang ohne Strom:

Für Schweizer war die Situation schwierig zu beurteilen. Wenn er wieder in eine ähnliche Situation kommen würde, plane er früher eine Alternative. Er will nicht, dass seine Kühe Schmerzen erleiden müssen, sagte er. «Wir sind jetzt einfach froh, dass nichts schlimmeres passiert ist.»

(rar)

 

 

veröffentlicht: 16. Dezember 2017 22:18
aktualisiert: 16. Dezember 2017 22:41

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