Wahlsonntag in Appenzell Ausserrhoden

17.03.2019, 16:42 Uhr
· Online seit 17.03.2019, 10:55 Uhr
20 Ausserrhoder Gemeinden wählen am Sonntag die Mitglieder des 65-köpfigen Kantonsrats, ihre Gemeinderäte und Gemeindepräsidenten neu. Dabei wird in den Gemeinden nach dem Majorz- in Herisau nach dem Proporzsystem gewählt.
Angela Mueller
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Die Gesamterneuerungs wahlen finden alle vier Jahre statt. Bei den Kantonsratswahlen dürfte es keine grösseren Verschiebungen geben, ausser vielleicht bei den Parteiunabhängigen, die sich zu einer Fraktion zusammengeschlossen haben und eine eigene Liste bilden. Würden sie Sitze dazu gewinnen, könnten sie die FDP als stärkste Fraktion ablösen.

Zwei Gemeindepräsidenten abgewählt

In Herisau wurde der Gemeindepräsident Renzo Andreani (SVP) vom unabhängigen Kurt Geser herausgefordert und abgewählt. Geser ist Leiter der Bauberatungen und Baubewilligungen von Herisau und somit Andreanis Angestellter. Andreani zeigt sich in einem ersten Statement enttäuscht: «Ich bin total überrascht und zutiefst enttäuscht. Das habe weder ich noch hat irgendjemand aus meinem weiteren Umfeld erwartet. Das bedeutet, dass ich nur noch bis Ende Mai im Amt sein werde. Was danach kommt, weiss ich nicht. Ich muss das Resultat zuerst verarbeiten und mir Gedanken über meine Zukunft machen. Mehr möchte ich dazu im Moment nicht sagen.»

Auch in Bühler wurde das Gemeindeoberhaupt abgewählt: Inge Schmid von der SVP muss das Amt der Gemeindepräsidentin an ihren Herausforderer Jürg Engler von der FDP abgeben.

Kampfwahl in Rehetobel

In Rehetobel kommt es zur Kampfwahl. Um den Sitz von Peter Bischoff, der sich nicht mehr zur Verfügung stellt, bewerben sich Roland Screta, Urs Rohner und Patrick Sieber. Das Rennen macht Urs Rohner.

Eine besondere Ausgangslage gibt es auch in Walzenhausen. Dort möchten zwei Neue – Karin Steingruber und Roger Mathys – in den Gemeinderat drängen, obwohl dort gar kein Sitz frei wird.

 

Hier informieren wir Euch in unserem Liveticker laufend zu den neusten Resultaten:

 

 

Proporz und Majorz

Spätestens bei den Nationalratswahlen kommt die Diskussion wieder auf, was ist der Unterschied zwischen Proporz und Majorz. Hier eine kleine Repetitionsstunde in Staatskunde: In der Regel werden die Parlamente nach Proporz und die Regierungen nach Majorzsystem gewählt. Die Proporzwahl ist eine Verhältniswahl: Das heisst, die Sitze werden im Verhältnis zu den erzielten Parteistimmen auf die Parteien verteilt. Die Kandidierenden werden also nicht direkt gewählt, sondern man wählt Parteien. Bei der Majorzwahl werden die Kandidierenden direkt gewählt, wer die meisten Stimmen erhält, ist gewählt.

 

veröffentlicht: 17. März 2019 10:55
aktualisiert: 17. März 2019 16:42

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