Warum wurde in Sirnach geschossen?
Die Szenerie muss gespenstisch gewesen sein. Augenzeugen schlendern nach Mitternacht auf dem Heimweg über den Sirnacher Kirchplatz. Sie sehen Blutlachen, Polizei und Ambulanz. Es sei zu einer blutigen Auseinandersetzung gekommen, sagte die Staatsanwaltschaft des Kantons Thurgau auf Anfrage der «Thurgauer Zeitung».
Der Tatort: Ein Kebab-Imbissladen, der seit der Tat vor über zwei Wochen amtlich versiegelt ist. Seit dem ominösen Samstag brodelt auch die Sirnacher Gerüchteküche – Themen wie Prostitution, ausserkantonale Nummernschilder und ein Schuss, der in der Nacht gefallen sei, machen die Runde.
Schuss bestätigt
Die Staatsanwaltschaft bestätigt lediglich den Schuss. Dieser sei jedoch nicht gezielt auf eine Person abgegeben worden. Weiter sei ein Strafverfahren wegen Körperverletzung eröffnet worden. «Es befindet sich aber niemand in Untersuchungshaft», heisst es weiter.
Ungewöhnlich ist auch, dass die Polizei nicht über den Einsatz informierte: «Als wir auf dem Kirchplatz ankamen, waren viele Leute vor Ort, die unterschiedliche Aussagen machten», erklärt Matthias Graf, Sprecher der Kantonspolizei Thurgau, gegenüber FM1Today. Diese hätte die Polizei zuerst ordnen müssen. Als das geschehen sei, habe die Informationshoheit bereits bei der Staatsanwaltschaft gelegen.
Keine Angaben über verletzte Personen
Die Staatsanwaltschaft sagt aber nicht, wie viele Personen verletzt wurden und ob noch jemand im Spital ist. Auch zu allfälligen Ermittlungen wegen weiterer Delikte äussert sich die Staatsanwaltschaft gegenüber der «Thurgauer Zeitung» nicht. Die Rekonstruktion des Tathergangs sei komplex, deshalb ist das Lokal auch nach über zwei Wochen immer noch versiegelt.