Vogel mit Schneebällen getötet

18.02.2019, 08:52 Uhr
· Online seit 17.02.2019, 19:50 Uhr
Unbekannte haben diese Woche in der Voliere St.Gallen ein wertvolles Kolbenenten-Männchen mit einem Schneeball getötet. Laut den Betreibern der Volière ist es nicht der erste Vorfall.
Christoph Fust
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Laut Christian Müller, dem Präsidenten der Voliere-Gesellschaft St.Gallen, sind in den vergangenen Jahren immer Vögel durch Schneeballschüsse gestorben. «Deshalb errichten wir jeweils im Herbst einen 1.80 Meter hohen Zaun rund um die Voliere. Es gibt aber leider keinen 100-prozentigen Schutz, was wir diese Woche wieder einmal schmerzlich feststellen mussten», sagt Müller.

Warnzettel soll sensibilisieren

Deshalb habe man nun zusätzlich einen Warnzettel aufgehängt. «Die Köpfe der Vögel sind so klein und empfindlich, da kommt es bei jedem Treffer durch einen Schneeball sofort zur Hirnblutung und zum qualvollen Tod», sagt Müller. Er verspricht sich vom Hinweiszettel, dass keine Leute mehr aus purem Blödsinn auf die Tiere schiessen.

Um welche Personen es sich beim Angriff von dieser Woche handelt, kann Christian Müller nicht sagen. Er ist sich aber sicher, dass es keine Schüler der umliegenden Schulhäuser sind: «Wir hatten vor einigen Jahren Schüler, die Vögel mit Schneebällen bombardiert haben. Seit dies geklärt wurde, haben wir aber in dieser Hinsicht Ruhe.» Die Strafanzeigen gegen diese Schüler wurde wieder zurück gezogen. Es habe ihnen Leid getan, als sie erfahren hatten, was sie angerichtet hatten. «Mit dem Zettel wollen wir auch aufklären. Den Schülern ist nicht bewusst, dass sie die Vögel töten mit den Schneebällen», sagt Müller.

Mehrere Arten vom Aussterben bedroht

Die Voliere-Gesellschaft habe das Ziel, die Leute für die schwierigen Überlebensbedingungen der Vögel in ganz Europa zu sensibilisieren. 16 Arten und insgesamt 40 Tiere teilen sich den Platz in der Voliere St.Gallen. Darunter sind vom Aussterben bedrohte Arten, welche schnell mehrere Hundert Franken wert sind.

veröffentlicht: 17. Februar 2019 19:50
aktualisiert: 18. Februar 2019 08:52
Quelle: chf

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