Letzte Generation

1300 Klima-Aktivisten zeigen sich selber bei Staatsanwaltschaft an

· Online seit 27.12.2022, 18:32 Uhr
Wegen Verdacht auf Bildung beziehungsweise Unterstützung einer kriminellen Vereinigung wurden zahlreiche Wohnungen durchsucht. Über 1300 Unterstützende der letzten Generation gaben nun an, eine Selbstanzeige erstattet zu haben.
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Sie beschmieren Gemälde in Museen mit Lebensmitteln oder kleben sich auf Strassen fest. Mit diesen Aktionen wollen die Aktivistinnen und Aktivisten der Letzten Generation auf die Dringlichkeit von Massnahmen gegen die Klimaerwärmung aufmerksam machen. Ihre Aktionen seien Mittel des zivilen Ungehorsams.

Mehr als Tausend Anzeigen

Wie die «Zeit» berichtet, habe die Neuruppiner Staatsanwaltschaft in mehreren Bundesländern die Wohnungen von Aktivistinnen und Aktivisten durchsuchen lassen. Im Zuge dessen hatte die Letzte Generation ihre Anhängerinnen und Anhänger dazu aufgerufen, Selbstanzeige zu erstatten. Die Gruppe teilt mit, dass bereits 1332 Unterstützende dem Appell gefolgt seien.

Die über 1300 Personen hätten die Staatsanwaltschaft darüber in Kenntnis gesetzt, dass sie sich als Teil der Organisation erachten. Die Staatsanwaltschaft selber bestätigte gegenüber der «rbb» lediglich 380 Selbstanzeigen.

Die Staatsanwaltschaft wirft den Aktivistinnen und Aktivisten unter anderem die Störung öffentlicher Betriebe vor.

Quelle: CH Media Video Unit / Katja Jeggli

Aktivisten sitzen nach Klebe-Aktion fest

Acht der Unterstützenden sollen laut der Gruppierung in München im Gefängnis sitzen. Zehn Aktivistinnen und Aktivisten sind dort vergangene Woche in Polizeigewahrsam genommen worden, nachdem diese sich auf einer Strasse festgeklebt hatten.

Nach Angaben der Polizei sind Teilnehmende einer Protestaktion an Heiligabend in Stuttgart mit einem Versuch gescheitert, die geplante Live-Übertragung eines Weihnachtsgottesdienstes im Fernsehen zu stören. Die geplante Protestaktion wurde laut Polizei bereits im Vorfeld bekannt.

Die evangelische Christvesper in einer Kirche sei deshalb bereits am Freitag aufgezeichnet und zeitversetzt im ARD-Fernsehen übertragen worden, hiess es in einer Mitteilung des Polizeipräsidiums Stuttgart.

«So findet man bloss Gegner»

An Heiligabend hätten sich dennoch acht Mitglieder der Klima-Gruppe «Aufstand der Letzten Generation» vor der verschlossenen Kirche getroffen, hiess es von der Polizei weiter. Das Pfarramt habe daraufhin die Polizei informiert. Die Beamten hätten zwei «potenziellen Störern» einen Platzverweis erteilt.

Der deutsche Justizminister Marco Buschmann (FDP) verurteilte die Pläne der Klimaaktivisten. «Wer an Weihnachten einen Gottesdienst stürmen möchte, um für politische Ziele zu werben, dem ist nicht mehr zu helfen», schrieb er am Sonntag im Kurzbotschaftendienst Twitter. «So findet man keine Unterstützer, sondern bloss Gegner.» Die Aktivisten der Letzten Generation schadeten damit «seriösem Klimaschutz».

(sda/roa)

veröffentlicht: 27. Dezember 2022 18:32
aktualisiert: 27. Dezember 2022 18:32
Quelle: Today-Zentralredaktion

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