14 mutmassliche Kinderschänder festgenommen

07.07.2017, 11:46 Uhr
· Online seit 07.07.2017, 11:39 Uhr
Im Zuge der Ermittlungen zur Kinderporno-Plattform «Elysium» sind in Deutschland und anderen Ländern bislang 14 Verdächtige festgenommen worden. Bei zwölf Beschuldigten bestehe der Verdacht des sexuellen Missbrauchs von Kindern.
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Dies teilten die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und das Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden am Freitag mit. Die Ermittler hatten bereits am Donnerstag mitgeteilt, dass sie die im Darknet agierende Plattform abgeschaltet und einen 39-jährigen Mann aus Hessen als mutmasslichen Betreiber festgenommen hätten.

Das weltweit genutzte Netz mit zuletzt 87'000 Mitgliedern bestand demnach seit Ende 2016. Die Plattform war international ausgerichtet und verfügte über Chatbereiche in deutscher, englischer, französischer, spanischer und italienischer Sprache. Ihre Mitglieder sollen Kinderpornografie getauscht und Verabredungen zum sexuellen Missbrauch getroffen haben.

Generalstaatsanwaltschaft und BKA gaben nun weitere Details bekannt. Verdächtige sollen zum Teil ihre eigenen Kinder anderen Forenmitgliedern überlassen haben, die sie sexuell missbrauchten. So wird etwa ein 61-Jähriger aus Bayern verdächtigt, die beiden fünf und sieben Jahre alten Kinder eines 28-jährigen Österreichers sexuell missbraucht zu haben.

Der Mann aus Bayern sitzt bereits seit Mitte Mai in Untersuchungshaft. Er soll zudem als «Grafiker» für das Erscheinungsbild der Plattform verantwortlich gewesen sein.

Auch der Österreicher, der seine eigenen Kinder zum sexuellen Missbrauch angeboten haben soll, wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Wien festgenommen.

Ihm wird zudem zur Last gelegt, seine Kinder über Jahre selbst schwer missbraucht und sie auch einem weiteren Mann, einem 40-jährigen Österreicher, überlassen zu haben. Dieser wurde ebenfalls festgenommen. Beide Männer sitzen in Untersuchungshaft.

In Deutschland sitzen zudem drei weitere Verdächtige in Untersuchungshaft. Einem 56-jährigen Mann aus Baden-Württemberg wird vorgeworfen, als sogenannter Moderator die Foren der Plattform betreut zu haben. Zudem wird gegen einen 41-Jährigen aus Berlin und einen 40-Jährigen aus Dresden ermittelt.

Es laufen laut Generalstaatsanwaltschaft und BKA weltweit weitere Ermittlungen. Beteiligt ist daran unter anderem die europäische Polizeibehörde Europol. In die Ermittlungen sind unter anderem Behörden in Österreich, Italien, Neuseeland und Australien eingebunden.

veröffentlicht: 7. Juli 2017 11:39
aktualisiert: 7. Juli 2017 11:46
Quelle: SDA

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