Der mit einer entflammbaren Chemikalie beladene Lastwagen explodierte vor einem Werk in der nordchinesischen Stadt Zhangjiakou und geriet in Brand, wie Staatsmedien und Behörden mitteilten. Das Feuer breitete sich auf dutzende weitere Fahrzeuge aus.
38 Lastwagen und zwölf Autos seien durch die Explosion und die Feuer beschädigt worden, teilte die Propagandabehörde von Zhangjiakou im Kurzbotschaftendienst Weibo mit. Die Verletzten seien ins Krankenhaus eingeliefert worden.
Nachdem zunächst von 22 Toten die Rede war, gab die Stadtverwaltung bekannt, dass die sterblichen Überreste eines weiteren Menschen entdeckt worden seien. Damit erhöhte sich die Zahl der Toten auf 23. Der Fernsehsender CCTV zeigte Aufnahmen der russbedeckten Fabrik und der ausgebrannten Fahrzeuge.
Unterschiedliche Angaben gab es zu der am Unglücksort liegenden Fabrik: Laut der Propagandabehörde ereignete sich die Explosion vor dem Chemiewerk Hebei Shenghua Chemical. Die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete hingegen später, der Vorfall habe sich an der Einfahrt zur Fabrik Haipo'er New Energy Technology Co ereignet.
In dem explodierten Lastwagen habe sich Ethin befunden, berichtete Xinhua unter Berufung auf erste Ermittlungsergebnisse. Der Lastwagen sei bei der Einfahrt auf das Fabrikgelände explodiert.
Der Vorfall ereignete sich nach Behördenangaben um 00.41 Uhr Ortszeit. Ein Zeuge sagte der Nachrichtenagentur AFP, er habe nach Mitternacht einen «sehr lauten Knall» gehört, gefolgt von weiteren Explosionen. «Es hat gewackelt und Teile der Zimmerdecke fielen herab», sagte der Mann namens Zhang, der in einer anderen, 200 Meter entfernten Chemiefabrik arbeitet.
Zhangjiakou liegt rund 200 Kilometer nordwestlich von Peking. In der Region werden bei den Olympischen Winterspielen 2022 einige Ski- und Snowboard-Wettkämpfe ausgetragen. In China ereignen sich immer immer wieder schwere Industrieunglücke.