Zudem habe es weit über 100 Verletzte gegeben, von denen sich 14 auf der Intensivstation befänden. Zuvor war die Rede von 29 Toten gewesen. Der türkische Innenminister Süleyman Soylu geht von einer Autobombenanschlag auf die Sondereinsatzpolizei aus. Es wurden mehrere Personen festgenommen.
Etwa anderthalb Stunden vor der Explosion endete das Spiel zwischen den Erstligisten Beşiktaş und Bursaspor. Nach Angaben von Soylu war die Bombe explodiert, nachdem sich die Zuschauer zerstreut hatten.
Unklarer Absender
Am Samstagabend war zunächst eine Autobombe nahe einem Polizeibus am Stadion explodiert, bevor sich knapp eine Minute später ein Selbstmordattentäter im angrenzenden Macka-Park inmitten von Polizisten in die Luft sprengte, die das Spiel zwischen den Erstligaklubs Beşiktaş und Bursaspor abgesichert hatten. Es wurden laut Soylu bereits zehn Verdächtige festgenommen. «CNN Türk» sowie Augenzeugen berichteten, es habe sich um zwei Explosionen gehandelt. Woher die zweite Detonation kam, blieb zunächst unklar.
İstanbul'daki patlamadan kareler https://t.co/88PiAnOstE pic.twitter.com/LRjUTpZ5DS
— CNN Türk (@cnnturk) December 10, 2016
isher bekannte sich niemand zu den Anschlägen, doch fällt der Verdacht auf die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) und ihre radikale Splittergruppe Freiheitsfalken Kurdistans (TAK), die immer wieder Anschläge auf die Sicherheitskräfte verüben. Auch die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat im vergangenen Jahr wiederholt blutige Anschläge in der Türkei verübt.
Explosionen in beliebtem Ausgehviertel
Auf Fernsehbildern waren Rettungswagen zu sehen, die zur Unfallstelle rasten. Mehrere zerstörte Autos wurden gezeigt, darunter ein Minibus. Die Explosionen waren mehrere Kilometer weit zu hören. Beşiktaş ist ein beliebtes Ausgehviertel und am Wochenende sehr belebt.
Ein Reporter sagte «CNN Türk», an diesem Samstagabend seien besonders viele Polizisten zur Absicherung des Spiels im Einsatz gewesen, weil es in der Vergangenheit Auseinandersetzungen zwischen den beiden Fangruppen gegeben hatte. Die Fans von Bursaspor seien wegen einer Strafe überhaupt das erste Mal seit Jahren wieder zu einem Beşiktaş-Spiel zugelassen worden.
Blasts near Besiktas stadium in Istanbul, Turkey, killed at least 13 people - reports https://t.co/m8jHTfXua0
— BBC Breaking News (@BBCBreaking) December 10, 2016