Nil-Streit

Ägypten will internationale Vermittler im Nil-Streit mit Äthiopien

06.10.2019, 07:20 Uhr
· Online seit 06.10.2019, 02:10 Uhr
Ägypten hat im Streit mit Äthiopien über einen dort geplanten Staudamm am Nil die internationale Gemeinschaft um Vermittlung gebeten. «Die Gespräche sind aufgrund der Unflexibilität der äthiopischen Seite in eine Sackgasse geraten.»
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Dies teilte das ägyptische Ministerium für Wasserressourcen und Bewässerung am Samstagabend in Kairo mit. Deshalb werde die Einbeziehung internationaler Vermittler gefordert, «um zu einem fairen und ausgewogenen Abkommen zu gelangen».

Die USA sollten dabei eine aktive Rolle spielen, hiess es weiter. Zuvor hatten Gespräche der zuständigen Minister von Äthiopien, dem Sudan und Ägypten über eine Lösung des Konfliktes ergebnislos geendet.

Der Grand Ethiopian Renaissance Dam (GERD) soll zum Vorzeigeprojekt des Landes am Horn von Afrika werden. Mit der vier Milliarden Dollar teuren Wasserkraftanlage mit einer Leistung von mehr als 6000 Megawatt will das Land zum grössten Strom-Exporteur des Kontinents aufsteigen. Ägypten befürchtet, dass der Damm den Flusslauf des Nils verändern wird - vom Hochland Äthiopiens über die Wüsten des Sudans bis hin zu den Feldern und Stauseen Ägyptens. Ägypten bezieht 90 Prozent seines Süsswassers aus den Nil. Es fordert, dass Äthiopien eine höhere Wassermenge aus dem geplanten Stausee freigibt als bisher geplant.

veröffentlicht: 6. Oktober 2019 02:10
aktualisiert: 6. Oktober 2019 07:20
Quelle: sda

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