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Al-Kaida-Chef bei Anti-Terror-Einsatz in Afghanistan getötet

· Online seit 02.08.2022, 05:52 Uhr
Der Anführer des Terrornetzwerks Al-Kaida, Aiman al-Sawahiri, ist bei einem Anti-Terror-Einsatz der USA in Afghanistan getötet worden. Er gilt als einer der Köpfe hinter dem Anschlag am 11. September 2001.
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Die USA haben einen Erfolg im Kampf gegen den Terrorismus vermeldet. US-Präsident Joe Biden verkündete am Montagabend (Ortszeit), Al-Kaida-Chef Al-Sawahiri sei am Wochenende bei einem gezielten Angriff in der afghanischen Hauptstadt Kabul ums Leben gekommen. Nach Angaben der US-Regierung handelte es sich um eine Drohnen-Attacke, bei der nur der Al-Kaida-Chef starb. Zivile Opfer habe es nicht gegeben.

Der Ägypter Al-Sawahiri war Nachfolger von Osama bin Laden, der als Kopf der Terroranschläge vom 11. September 2001 in den USA galt. Bin Laden war 2011 in Pakistan von einer US-Spezialeinheit getötet worden. Nun schalteten die Amerikaner auch dessen Nachfolger aus – in Afghanistan, ein Jahr nach dem chaotischen Truppenabzug aus dem Land.

«Der Gerechtigkeit Genüge getan»

Biden äusserte sich bei einem kurzfristig anberaumten Auftritt im Weissen Haus in Washington selbst zu dem Schlag gegen die Terrorgruppe – bei einer Ansprache auf einem Balkon der Regierungszentrale. Der Präsident befindet sich derzeit wegen einer Infektion mit dem Coronavirus in Isolation.

Al-Sawahiri sei in der Zeit der Anschläge vom 11. September 2001 Bin Ladens Stellvertreter gewesen und nach dessen Tod an die Spitze aufgerückt, sagte Biden. Jahrzehntelang sei Al-Sawahiri Drahtzieher von Anschlägen auf Amerikaner gewesen, habe eine Schlüsselrolle bei diversen Terroranschlägen gespielt. «Jetzt wurde der Gerechtigkeit Genüge getan. Und diesen Terroristenführer gibt es nicht mehr.»

Getötet auf Balkon seines Verstecks

Eine ranghohe Vertreterin der US-Regierung sagte, die Attacke auf Al-Sawahiri sei über Monate vorbereitet worden. Er sei schliesslich getötet worden, als er auf den Balkon seines Unterschlupfes in Kabul getreten sei. Keiner von Al-Sawahiris Familienangehörigen, die sich mit ihm in dem Haus aufgehalten hätten, sei verletzt worden. Sie betonte, bei dem Einsatz seien keine US-Kräfte in Kabul gewesen.

US-Erkenntnissen zufolge hätten Mitglieder der Taliban-Führung gewusst, dass sich der Al-Kaida-Chef in der afghanischen Hauptstadt aufhielt, sagte die Regierungsmitarbeiterin weiter. Sie hätten damit klar gegen Vereinbarungen mit den USA verstossen.

veröffentlicht: 2. August 2022 05:52
aktualisiert: 2. August 2022 05:52
Quelle: sda

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