Raumfahrt

Astronauten absolvieren Ausseneinsatz an der ISS

15.11.2019, 21:14 Uhr
· Online seit 15.11.2019, 20:45 Uhr
Zwei Astronauten haben an der internationalen Raumstation ISS einen schwierigen Ausseneinsatz absolviert. Der italienische Raumfahrer Luca Parmitano und sein Partner bei der Mission, der US-Amerikaner Andrew Morgan, haben das Magnetspektrometer AMS der ISS repariert.
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Genau sechs Stunden und 39 Minuten nach dem Weltraumspaziergang seien die beiden wieder in die ISS zurückgekehrt, teilte die US-Raumfahrtbehörde Nasa per Kurznachrichtendienst Twitter mit. Alle Aufgaben des Einsatzes seien erfolgreich erledigt worden. Insgesamt sind vier Ausseneinsätze für die Reparatur geplant. Das Gerät benötigt ein neues Kühlsystem.

Die europäische Weltraumorganisation (Esa) spricht von den anspruchsvollsten Weltraumspaziergängen seit der Reparatur des Weltraumteleskops Hubble. «Man kann es mit einer Operation am offenen Herzen vergleichen», sagte der deutsche Projektleiter Stefan Schael der Nachrichtenagentur DPA.

Die Kühlleitungen, an welche die Astronauten gelangen müssten, seien gerade mal vier Millimeter dick - eine Herausforderung für die Astronauten mit ihren Handschuhen. «AMS ist von der Elektronik her komplexer als die ganze restliche Raumstation zusammen», sagte Schael.

Im Grunde handelt es sich um eine Art wohnwagengrosse Kamera, die Teilchen der kosmischen Strahlung fotografiert. Mit den Aufnahmen will man herausfinden, was an Orten in der Milchstrasse vorgeht, die man nicht erreichen kann. 2011 wurde es installiert - mittlerweile versagt aber die Kühlung. Würde sie nicht repariert, müsste das Gerät in absehbarer Zeit abgeschaltet werden. Die Reparaturen sollen die Lebensdauer verlängern.

Der in seiner Heimat als «Astro Luca» sehr populäre Parmitano ist aktuell ISS-Kommandant. Es ist bereits sein zweiter Einsatz auf der Raumstation. Während seines ersten Aufenthalts 2013 war er bei einem Ausseneinsatz in Lebensgefahr geraten. In seinem Helm hatte sich Wasser gesammelt, der Raumfahrer hätte ertrinken können.

veröffentlicht: 15. November 2019 20:45
aktualisiert: 15. November 2019 21:14
Quelle: sda

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