Nach Tod von Ehepaar

Autohersteller Ford soll Rekordstrafe von 1,7 Milliarden Dollar zahlen

· Online seit 22.08.2022, 14:22 Uhr
Ein Konstruktionsfehler eines Pickup-Modells soll in den USA zum Tod eines Ehepaars geführt haben. Nun soll Ford deshalb 1,7 Milliarden Dollar als Entschädigung zahlen. Doch der Autobauer wehrt sich gegen das Urteil.
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Im April 2014 starb ein Ehepaar im US-Bundestaat Georgia. Ihr Wagen – ein Ford-Pickup – hatte sich bei einer Reifenpanne überschlagen. Das Dach des Wagens wurde dabei nach innen gedrückt und zerquetschte die Insassen, wie es in dem Polizeibericht heisst.

Konstruktionsfehler bei Millionen Autos?

Die Kinder des Ehepaares klagten auf Schadensersatz. Sie legten dem Autobauer Konstruktionsfehler zur Last. So hätten mehrere Medien auch von weiteren Unfällen mit dem Ford-Modell F-250 Super Duty berichtet.

Rund acht Jahre danach entschied ein Gericht nun zugunsten der beiden Kläger. Entscheidend für das Urteil: Hinweise auf fast 80 ähnliche Unfälle mit Toten oder Verletzten. Man müsse mit mehr Todesfällen rechnen, da Millionen dieser Trucks auf den Strassen unterwegs seien, so der Anwalt der Kläger. Ford stellte den Gerichtsdokumenten zufolge von 1999 bis 2016 rund 5,2 Millionen Pickups des Typs her. Das Dach wurde erst ab 2017 verstärkt.

Ford geht in Berufung

Ford will das Urteil nicht akzeptieren und beruft sich weiterhin auf vorgelegte Studien. Diese würden zeigen, dass das Dach stabil genug sei, um Unfällen standzuhalten. Die Geschworenen konnten diese Studien nicht überzeugen. Sie verhängten eine rekordverdächtige Strafe von 1,7 Milliarden. Ford hat nun angekündigt, Berufung einzulegen.

(baz)

veröffentlicht: 22. August 2022 14:22
aktualisiert: 22. August 2022 14:22
Quelle: Today-Zentralredaktion

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