Britischer Vize-Premier tritt zurück
May hatte Green, einer ihrer engsten Vertrauten, nach eigenen Angaben selbst zum Rücktritt aufgefordert. In einem Brief an ihren Studienfreund schrieb sie, sie bedaure dies «zutiefst» und empfinde «Dankbarkeit» für Greens Arbeit.
Anfang November war bereits Verteidigungsminister Michael Fallon wegen Belästigungsvorwürfen zurückgetreten. Er hatte zugegeben, im Jahr 2002 einer Journalistin bei einem Abendessen am Rande eines Tory-Parteitags die Hand aufs Knie gelegt zu haben.
«Extremes» Material entdeckt
Greens Eingeständnis steht im Zusammenhang mit Ermittlungen zum Fund von «extremem» pornografischem Material auf seinem Parlamentscomputer im Jahr 2008. Eine Untersuchung ergab, dass Green über die polizeilichen Ermittlungen Bescheid wusste, was er zunächst vehement bestritten hatte.
Über die Ermittlungen hatte die Zeitung «The Times» berichtet. Ausserdem schrieb eine Journalistin in dem Blatt, Green habe sich ihr gegenüber im Jahr 2015 unangemessen verhalten. Eine Unterstützerin der Tories warf Green zudem vor, ihr die Hand aufs Knie gelegt und ihr eine anzügliche Textnachricht geschickt zu haben. Green wies die Vorwürfe als «völlig unwahr» zurück.
Viele Fälle von sexueller Belästigung
In der britischen Politik sind im Zuge der Enthüllungen um den US-Produzenten Harvey Weinstein zahlreiche Fälle von sexueller Belästigung bekannt geworden. Aussenhandels-Staatssekretär Mark Garnier hatte eingeräumt, seiner Sekretärin den Kauf von Vibratoren aufgetragen zu haben.
Auch im Parlament wurden zahlreiche Belästigungsvorwürfe laut. Britische Parteichefs vereinbarten im November vereinfachte Beschwerdeverfahren bei sexuellen Übergriffen.