Chile: Hunderte tragen von Polizei erschossenen Jongleur zu Grabe
Nach dem Vorfall kam es in der Stadt zu heftigen Ausschreitungen. Demonstranten errichteten Barrikaden, griffen eine Polizeiwache an und steckten das Rathaus in Brand. Insgesamt wurden zehn Gebäude beschädigt. Präsident Sebastián Piñera bedauerte den Tod des jungen Mannes, kritisierte aber auch die Krawalle. «Wir verurteilen diese destruktive und irrationale Gewalt», sagte der konservative Staatschef. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch forderte eine umfassende Untersuchung des Vorfalls. «Die Polizei darf niemanden töten, weil er sich einer Identitätskontrolle widersetzt», schrieb Regionalchef José Miguel Vivanco auf Twitter.
Wegen ihres oft brutalen Vorgehens geraten die sogenannten Carabineros - die uniformierte Polizei Chiles - immer wieder in die Kritik. Ende 2019 kamen bei heftigen Protesten gegen die Regierung mehr als 30 Menschen ums Leben, Hunderte wurden verletzt. Menschenrechtsorganisationen forderten strafrechtliche Ermittlungen gegen die Polizeiführung.