Russland

CIA-Chef Burns spricht in Moskau Ukraine-Konflikt an

06.11.2021, 15:35 Uhr
· Online seit 06.11.2021, 15:35 Uhr
Bei seinem Besuch in Moskau hat der Chef des US-Auslandsgeheimdienstes CIA, William Burns, auch den Ukraine-Konflikt mit Vertretern des russischen Sicherheitsapparats besprochen.
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«Das Thema wird ständig von den amerikanischen Vertretern im Laufe der Kontakte angesprochen», sagte der russische Vizeaussenminister Sergej Rjabkow der Agentur Interfax am Samstag. Er äusserte sich mit Blick einen Bericht des US-Senders CNN, nach dem in Moskau seine Gesprächspartner vor einem neuen russischen Truppenaufmarsch an der Grenze zur Ukraine gewarnt habe.

«Wir haben von den Amerikanern schon vorher immer wieder solche Signale gehört», sagte Rjabkow. Der Kreml hatte in den vergangenen Tagen angesichts von Vorwürfen aus den USA, russische Truppen könnten eine Ukraine-Invasion vorbereiten, vor Falschinformationen gewarnt. Zugleich betonte ein Kremlsprecher, Russland könne auf seinem Gebiet nach Belieben Truppen bewegen. Die Ukraine sieht Russland als Aggressor und erhält aus den USA Waffen.

Der prominente russische Aussenpolitiker Leonid Sluzki sagte zu dem CNN-Bericht, es gebe keinen Grund, in der Visite des CIA-Chefs einen Versuch des Drucks auf Moskau zu sehen. Nach Besuchen ranghoher US-Beamter würden immer wieder Informationen gestreut, dass die amerikanische Seite bei den Gesprächen angeblich Druck ausgeübt habe.

«Russland ist eine Grossmacht. Gespräche aus einer Position der Stärke oder Druck sind einfach unmöglich in unserem Koordinatensystem», schrieb Sluzki bei Telegram. Mit Russland sei nur ein Dialog auf Augenhöhe möglich, betonte der Chef des Auswärtigen Ausschusses der Staatsduma. Burns war am Dienstag und Mittwoch in Moskau. Der Chef der russischen Auslandsspionage SWR, Sergej Naryschkin, teilte mit, beide hätten auch über den Kampf gegen den Terrorismus gesprochen.

Details wurden nicht bekannt. Burns hatte zudem Russlands Sicherheitsratschef Nikolai Patruschew getroffen. Der Kreml liess durchblicken, dass der Besuch nicht zuletzt möglichen weiteren direkten Kontakten von Präsident Wladimir Putin mit seinem US-Kollegen Joe Biden diene. Die Staatschefs hatten sich im Juni in Genf zu ihrem ersten Gipfel getroffen. Dabei wurden unter anderem neue Gespräche über eine atomare Abrüstungsinitiative vereinbart.

veröffentlicht: 6. November 2021 15:35
aktualisiert: 6. November 2021 15:35
Quelle: sda

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