Porsches und Bentleys

Deshalb sind Helsinkis Parkhäuser voller russischer Luxusautos

· Online seit 23.08.2022, 15:13 Uhr
Weil seit dem Kriegsausbruch in der Ukraine praktisch keine russischen Flüge mehr nach Europa starten, suchen Touristen nach alternativen Routen. Der schnellste Weg führt über Helsinki, wo jetzt Luxusautos mit russischem Kennzeichen die Strassen und Parkgaragen säumen.
Anzeige

Nach dem Einmarsch Moskaus in die Ukraine sperrte die EU ihren Luftraum für russische Flugzeuge. Damit zwang sie alle, die nach Europa und in die beliebten Feriendestinationen des Sommers wollten, die Grenze per Auto zu überqueren oder aus einem Drittland zu fliegen.

«Sind zu einem Transitland Russlands geworden»

Ein Nebeneffekt dieser Bestimmungen ist gerade in der finnischen Hauptstadt Helsinki zu sehen. Bilder zeigen, wie hundertfach Luxusautos mit russischer Kennnummer auf den Strassen parkieren. «Es macht mich sprachlos. Ich wünschte, sie wären nicht hier, bevor die Situation in der Ukraine gelöst ist», zitiert der »Guardian" einen Einwohner Helsinkis. Der finnische Aussenminister Pekka Haavisto erklärt, Finnland sei zu einem «Transitland» für russische Touristen geworden.

Deshalb will das Land nun auch drastische Massnahmen ergreifen. Per 1. September soll die Zahl der russischen Touristenvisa auf 10 Prozent des derzeitigen Volumens begrenzt werden, nachdem die Unzufriedenheit in der Bevölkerung über den russischen Tourismus im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine gestiegen war.

Ob dadurch weniger Touristen ins Land kommen, scheint zweifelhaft. Denn die allermeisten Russen würden mit einem Visum einreisen, das von anderen EU-Ländern im grenzfreien Schengen-Raum ausgestellt wurde. «Sie kommen mit Schengen-Visa, die von verschiedenen Ländern ausgestellt wurden, hierher und reisen dann über den Flughafen Helsinki weiter», so Haavisto.

EU muss gemeinsam entscheiden

Vor allem Ungarn, Spanien, Italien, Österreich, Griechenland und Spanien würden solche Visa ausstellen. Die Hoffnung Finnlands liegt nun vor allem auf einem EU-Aussenministertreffen, welches nächste Woche in Prag stattfinden soll. Denn die Schengen-Bestimmungen würden es nicht erlaubt, die Grenze für bestimmte Nationalitäten zu schliessen. Solche Sanktionen könnten nur gemeinsam von der EU beschlossen werden.

(baz)

veröffentlicht: 23. August 2022 15:13
aktualisiert: 23. August 2022 15:13
Quelle: Today-Zentralredaktion

Anzeige
Anzeige