Diese E-Mail-Anbieter sind am sichersten

09.10.2016, 15:31 Uhr
· Online seit 09.10.2016, 15:23 Uhr
Jenen Nutzern, die Wert auf Privatsphäre setzen, sei eine neue Untersuchung der deutschen Stiftung Warentest ans Herz gelegt. Diese hat E-Mail-Anbieter genau unter die Lupe genommen.
Claudia Amann
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Mit E-Mails können in Sekundenschnelle Nachrichten um die ganze Welt geschickt werden. Doch offenbar bieten lediglich zwei von fünfzehn getesteten Diensten Diskretion an. Gerade mit bequemen Gratisdiensten wird oft nur Mittelmass geboten.

An nur einem Tag verschicken Menschen rund um den Globus 215 Milliarden E-Mails. Nicht jeder fühlt sich wohl dabei, dass mitunter nicht nur der Empfänger die Nachricht lesen kann. Auch die Maildienste selbst und Geheimdienste können die Mails kontrollieren.

Geheimes geheim halten

Gerade bei sensiblen Daten lohnt es sich daher, intensiver über eine Verschlüsselung der Mail nachzudenken. Sensible Daten können Zahlungsinformationen und Kontonummern ebenso sein wie beispielsweise ärztliche Atteste oder behördliche Bescheide. Eines der gebräuchlichsten Verfahren für eine so genannte End-to-End Verschlüsselung heißt Pretty Good Privacy (PGP). Übersetzt bedeutet das in etwa: eine ziemlich gute Privatsphäre. Aus Sicht des Experten schützt PGP die Privatsphäre tatsächlich gut. Es gäbe keine Möglichkeit, mit PGP verschlüsselte Kommunikation zu entschlüsseln, auch nicht für US-amerikanische Geheimdienste wie die National Security Agency (NSA).

Nur zwei Getestete sind gut

Die deutsche Stiftung Warentest hat nun führende Webmailanbieter getestet. Darunter waren: «1&1 Mail Basic», «AOL Mail», «Freenetmail Basic», «GMX Freemail», «GMX Topmail», «Google Gmail», «Mail.de Plusmail», «Mailbox.org Tarif Mail», «Microsoft Outlook.com», «Posteo», «Telekom Freemail», «Telekom Mail & Cloud M», «Web.de Club», «Web.de Freemail» und «Yahoo Mail».

Auf dem ersten Platz in puncto Datenschutz und Anonymität landeten ex aequo die Anbieter Posteo.de und Mailbox.org mit der Gesamtnote «Sehr Gut». Bei beiden Online-Dienstleistern werde Anonymität wirklich gross geschrieben, meint Testleiter Markus Pritsch von der Stiftung Warentest. Weder müsse man den Namen angeben, noch seine Kontoinformationen. Man könne für das Service mittels eines anonymen Briefes bezahlen.

Einen Euro pro Monat kosten die E-Mail-Dienste von posteo.de und mailbox.org. Die Stiftung Warentest empfiehlt diese Investition. Einerseits wegen der geringen Menge an Daten, welche die Unternehmen von ihren Kunden einfordern, andererseits, da beide Firmen die eingesetzten Verschlüsselungstechnologien stets auf dem modernsten Stand halten.

Bequemes ist nur Mittelmass

Es gibt auch Gratisanbieter, die PGP-Verschlüsselung anbieten. Beispielsweise GMX oder Web.de. Der Experte empfiehlt diese Anbieter allerdings nur bedingt. Wer einen Gratisdienst wählt, muss sich mit seinem echten Namen registrieren. Daher hätten diese Unternehmen bei Stiftung Warentest lediglich mit der Note «Befriedigend» abgeschnitten, so Pritsch.

Immer noch «Befriedigend», aber trotzdem auf den letzten Plätzen finden sich die vielleicht bekanntesten Namen im Test: Googles «Gmail» und «Microsoft Outlook». Auch hier seien, nach Ansicht der Tester, die Datenschutzbestimmungen problematisch. So wertet Google etwa auch die Inhalte der Mails aus, um dem Kunden anschließend personalisierte Werbung einblenden zu können.

veröffentlicht: 9. Oktober 2016 15:23
aktualisiert: 9. Oktober 2016 15:31
Quelle: red.

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