Ukraine-Krieg

Diese Herzlichkeit sollten wir allen Flüchtenden zeigen

11.03.2022, 05:53 Uhr
· Online seit 11.03.2022, 05:48 Uhr
Täglich treffen hunderte flüchtende Menschen aus der Ukraine in der Schweiz ein. Sie werden vom Bund, den Kantonen und der Bevölkerung möglichst unkompliziert aufgenommen. Das ist schön. Aber auch verlogen. Ein Kommentar.
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Die Bilder sind emotional. Nach einer langen Reise kommen ganze Familien in der Schweiz an, sie werden mit Essen versorgt, bekommen eine Unterkunft. Die Menschen in der Schweiz stehen zusammen, sie helfen, wo es nur geht.

Es ist eine schöne Geschichte in der traurigen Kriegsrealität, die von Horror-Meldungen und nicht minder schlimmen Bildern dominiert wird. Angesichts der Hoffnungslosigkeit, die viele Menschen bei den täglichen Meldungen aus der Ukraine verspüren, ist es endlich eine Geste, die auch effektiv etwas bewirkt.

Jetzt sind die Menschen und auch die Politik aber gefordert: Weiter so. Nicht einfach bei den Flüchtenden aus der Ukraine schnelle und unkomplizierte Hilfe. Wer vor einem Krieg flüchtet, wer vor Verfolgung flüchtet, wer vor Armut flüchtet, hat hier Hilfe verdient. Wir können sie uns leisten.

Kein Mensch soll gezwungen werden können, zu kämpfen. Kein Mensch soll gezwungen sein, zu hungern.

Es kann nicht sein, dass wir nur noch mit den Schultern zucken, wenn im Mittelmeer wieder hunderte Menschen ertrinken, wenn Frauen und Kinder auf den Fluchtrouten sexuell missbraucht und ausgebeutet werden, wenn Flüchtende in Lager gesteckt werden und menschenunwürdig dahinvegetieren müssen. Es gibt keine «guten» und «schlechten» Flüchtlinge – das ist eine verlogene Ansicht.

Die Hilfe und die Solidarität, die wir jetzt den Menschen aus der Ukraine zukommen lassen, müssen wir gegenüber allen Menschen zeigen, die es nötig haben. Wir haben es in der Hand, dass die Welt ein bisschen friedlicher und menschlicher wird.

veröffentlicht: 11. März 2022 05:48
aktualisiert: 11. März 2022 05:53
Quelle: FM1Today

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