Russland

Diplomaten-Ausweisungen sind «kurzsichtiger Schritt»

· Online seit 05.04.2022, 17:18 Uhr
Der Kreml hat die massenhaften Ausweisungen russischer Diplomaten aus westlichen Ländern als «kurzsichtig» kritisiert.
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«Die Beschränkung der Möglichkeiten für diplomatische Kommunikation und diplomatische Arbeit unter solch beispiellos schwierigen und krisenhaften Bedingungen ist ein kurzsichtiger Schritt», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Dienstag der Agentur Interfax zufolge. Zugleich kündigte er russische Gegenmassnahmen an. Mehrere europäische Länder - darunter Frankreich, Deutschland Italien und Spanien - wiesen zahlreiche Russen aus.

Kremlsprecher Peskow äusserte sich zudem erneut zu dem Fund Hunderter Leichen in der ukrainischen Kleinstadt Butscha und sprach von einer «monströsen Fälschung» durch die ukrainische Seite. «Wir bestehen darauf, dass jegliche Anschuldigungen gegen die russische Seite, gegen russische Soldaten nicht nur einfach grundlos sind, sondern eine gut inszenierte Show», sagte er. Belege dafür nannte er nicht.

Nach dem Abzug der russischen Truppen waren in der Kleinstadt in den vergangenen Tagen mindestens 330 Todesopfer entdeckt worden. Die Ukraine geht davon aus, dass russische Truppen die Zivilisten ermordet haben. Sie will die Verbrechen gemeinsam mit der EU und dem Internationalen Strafgerichtshof aufklären lassen.

Kremlsprecher Peskow deutete nun an, dass Russland an unabhängigen Ermittlungen zweifele. Er sagte: «Hier muss man bedenken, inwieweit jetzt eine wirklich unparteiische, neutrale, unvoreingenommene Untersuchung möglich ist.» Russland zweifelt immer wieder an Ergebnissen von Untersuchungen, an denen es nicht selbst beteiligt ist.

veröffentlicht: 5. April 2022 17:18
aktualisiert: 5. April 2022 17:18
Quelle: sda

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