Was isst man eigentlich in..?

Eine kulinarische Weihnachtsreise rund um die Welt

· Online seit 24.12.2022, 19:28 Uhr
Auf der ganzen Welt wird bald Weihnachten gefeiert. Traditionellerweise essen wir unser Fondue Chinoise. Doch wie sieht es in anderen Ländern aus? Was isst man in Russland, Japan und Afrika an Weihnachten?
Yasmin Stamm
Anzeige

Aus dem Radio dudelt besinnliche Musik und die Strassen und Häuser sind schön geschmückt. Wenn man bisher noch nicht auf den Kalender geschaut hat, dann sind dies die Zeichen dafür, dass Weihnachten nun langsam da ist.

Höchste Zeit, das Fondue Chinoise-Pfännli hervorzukramen und abzustauben, das Fleisch aus dem Gefrierfach zu kramen und die Dip-Saucen vorzubereiten, denn Fondue Chinoise ist noch immer eines der beliebtesten Weihnachtsessen in der Schweiz.

Doch während die Bouillon vor sich hin brodelt und man sich gerade fluchend mit dem Gemüsemesser ins Fingerbeeri schneidet, stellt sich plötzlich die Frage: Was gibt es eigentlich in anderen Ländern an Weihnachten zu essen?

Fast überall sehr Ähnliches

Egal ob Bratwurst in Österreich, gekochten Schinken in Irland oder gebratene Gans in England, in fast jedem Land gehören Fleischgerichte traditionellerweise zu Weihnachten dazu.

Der gebackene Truthahn steht an vielen Orten auf dem Weihnachtstisch. In Brasilien wird dieser zusammen mit gebratenen Kartoffeln serviert, in Kanada mit gesalzenem Rosenkohl und in Amerika isst man dazu gerne Kartoffelbrei.

Wenn einem der Truthahn nicht schmeckt, dann ist eine vielgesehene Alternative gebratener oder gekochter Schinken. In vielen Ländern liebt man Kartoffeln als Beilage. Egal ob im Gratin, im Salat, gebraten oder gekocht, sie gehören oft dazu.

In Afrika geniesst man gerne Hühner-, Ziegen- oder Shrimpeintopf. Dazu gibt es Reis und diverse Salate. Auch in Russland gehört ein Salat auf den Tisch. Das bekannteste russische Weihnachtsgericht ist nämlich der Olivier-Kartoffel-Salat. Dieser ist ein Gemisch aus verschiedenem Gemüse, Kartoffeln und Schinken an einer Mayonnaise-Sauce.

Dumplings, Teigtaschen oder auch Ravioli ist man ebenfalls an verschiedenen Orten sehr gerne. In Russland, Kroatien, Indien und China sind diese oft auf dem Tisch als Nebengericht zu finden.

Auch Meeresfrüchte sind beliebt

Stell dir vor, dass der Fisch, welcher durchgebraten auf deinem Teller liegt, vor wenigen Stunden noch frisch und fröhlich in deiner Badewanne planschte. In einigen Teilen von Tschechien, der Slowakei und Polen gehört dies zur weihnachtlichen Tradition dazu.

Es wird ein Karpfen gefangen und lebendig in die volle Badewanne gelegt, wo er noch bis zu einer Woche lang weiterlebt. Erst kurz vor Weihnachten holt man ihn aus dem Bad hinaus und bereitet ihn fürs festliche Essen zu. Als Beilage wird Suppe aus Roter Bete oder Kartoffelsalat gerne gesehen.

In Litauen und Belarus geniesst man als Hauptmahl meist Hering. Egal ob Heringssalat oder Hering mit Kartoffeln, Äpfel oder Pilzen, solange die Fantasie keine Grenzen hat, werden die Heringgerichte nicht ausgehen.

In Portugal wird an Weihnachten unter anderem auch Oktopus verzehrt, während man in Australien neben BBQ gerne kalte Austern und Garnelen serviert. Ja, kalte Austern und Garnelen. Denn in Australien wird es an Weihnachten zum Teil bis zu 50 Grad heiss. Dies, weil der Kontinent auf der Nordhalbkugel liegt, wo in unserem kalten Winter brennender Sommer herrscht.

Länder ohne Christentum

In Ländern wie China und Japan etablierte sich das Christentum wenig. Trotzdem wird Weihnachten immer mehr gefeiert, jedoch vor allem aus kommerziellen Gründen. So konnte sich auch kein traditionelles einheimisches Weihnachtsessen entwickeln. Deshalb wird in China oft ein «normales» festliches Essen zubereitet, oder es werden westliche Traditionen wie Truthahn oder Braten übernommen.

In Japan hingegen entwickelte sich durch geschickte Marketingkampagnen in den 1970er-Jahren Kentucky Fried Chicken (KFC) zum traditionellen Weihnachtsessen. Wie dies passiert ist, ist nicht genau bekannt, doch mit dem Spruch «Kentucky for Christmas» (Kentucky für Weihnachten) verkauft KFC Japan mittlerweile an Weihnachten fast zehnmal so viel wie durchs restliche Jahr.

Und noch was Süsses...

Nach einem nicht ganz ausgewogenen festlichen Essen ist der Wanst voll. Mit einem kleinen Rülpser fragt man sich schon, wie man morgen die anstehenden Bauchschmerzen behandelt, als sich wie durch ein Wunder unser zweiter Magen öffnet. Denn der liebliche Geruch des Nachtisches schleicht durch die Nase.

Fast überall sieht der Weihnachtsnachtisch fruchtig aus. Meist sind es Kuchen, Torten oder Puddings mit kandierten Früchten. Oft gibt es auch süsse Brötchen, frittierte Teigbällchen oder einfach leckere frischgebackene Guezli von Grosi.

Zufrieden und mit vollem Bauch kannst du dich jetzt ins Bett legen, so wie viele Millionen andere Menschen auf der Welt nun auch. Nicht um sonst heisst es, Weihnachten und Essen verbindet.

Was kennst du für leckere Weihnachtsgerichte? Schreib es in die Kommentare. 

veröffentlicht: 24. Dezember 2022 19:28
aktualisiert: 24. Dezember 2022 19:28
Quelle: FM1Today

Anzeige
Anzeige