Im Humanitären Bulletin für Juli warnt die UNO, dass nur 35 Prozent aller Kinder mit schwerer, akuter Mangelernährung erreicht und nur 25 Prozent dieser Kinder geheilt würden. 30 bis 50 Prozent dieser Kinder stürben.
Afghanistan hat die zweithöchste Kindersterblichkeitsrate der Welt. Von 1000 Kinder sterben 55 vor ihrem fünften Geburtstag. Die Rate hat sich in den vergangenen Jahren fast halbiert, aber Experten fürchten wegen der Verschärfung des Krieges eine Umkehr des Trends.
Unterernährung sei ein «stiller Mörder», der angesichts der steigenden Gewalt im Land nicht genügend Aufmerksamkeit finde, heisst es im UNO-Bericht. Vor allem unter den Binnenflüchtlingen hätte die Unterernährung unter Kindern Notstandsniveau erreicht.
Die UNO warnt weiter, dass nur 38 Prozent aller afghanischen Kliniken Ernährungsbehandlungen anböten. Das sei umso besorgniserregender, als höchstens 60 Prozent aller Afghanen überhaupt Zugang zu Kliniken hätten.
Das zu verändern sei aber unmöglich, solange nicht nur die Ernährungskomponenten im Gesundheitssystem «kritisch unterfinanziert» blieben. Insgesamt stünden pro Kopf für das so genannte Basis-Gesundheitspaket nur fünf Dollar zur Verfügung.