Elf Leichen aus Unglücksbus geborgen
Bei den Businsassen handle es sich um eine Seniorengruppe aus Sachsen, teilten das Polizeipräsidium Oberfranken und die Staatsanwaltschaft Hof am Montag mit. Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa stammen die Fahrgäste aus der Oberlausitz und dem Grossraum Dresden.
Nach Angaben der Ermittler sollen Spezialisten der Rechtsmedizin und des Bundeskriminalamts die Leichen aus dem ausgebrannten Bus bergen und identifizieren. Von den insgesamt 48 Businsassen - 46 Fahrgäste und zwei Fahrer - seien 30 in umliegende Spitäler gebracht worden, einige von ihnen seien schwer verletzt.
Der Reisebus war der Polizei zufolge am Montag in Sachsen gestartet. Am Morgen kurz nach 7 Uhr war er nahe Münchberg im Landkreis Hof in Bayern bei sich stauendem Verkehr auf einen Sattelzug aufgefahren und vollständig ausgebrannt. Übrig blieb nur noch ein verkohltes Gerippe des Wracks.
Wegen der grossen Hitze beim Brand befinde sich nichts Brennbares mehr in dem Buswrack, entsprechend schwierig sei die Suche nach den sterblichen Überresten. Wie Dobrindt sagte, befinden sich von den 30 Verletzten noch zwei in Lebensgefahr. Es sei noch völlig unklar, wieso der Bus so schnell völlig ausbrennen konnte.
Grosseinsatz der Rettungsdienste
Die Polizei sperrte die A9 in beide Richtungen. Rund 200 Einsatzkräfte der Rettungsdienste, Feuerwehren, des Technischen Hilfswerks und der Polizei waren vor Ort. Ausserdem waren mehrere Rettungshelikopter im Einsatz über der Unfallstelle zwischen der Anschlussstelle Münchberg-Süd und Gefrees.
Es bildeten sich lange Rückstaus. Die Sperrung der A9 in Fahrtrichtung Berlin wurde nach mehreren Stunden aufgehoben, die Sperrung in Richtung Nürnberg sollte voraussichtlich den ganzen Tag andauern.
Merkel bestürzt
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel habe «mit grosser Bestürzung» auf das Unglück reagiert, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Das Mitgefühl gelte den Opfern und ihren Angehörigen. Der deutsche Verkehrsminister Alexander Dobrindt machte sich nach Angaben eines Ministeriumssprechers auf den Weg zur Unglücksstelle.