Reisetipp

Färöer – geschlossen wegen Wartungsarbeiten

16.01.2022, 10:55 Uhr
· Online seit 16.01.2022, 09:04 Uhr
Jedes Jahr laden die Färöer Inseln 100 Freiwillige ein, welche beim Anlegen von Wanderwegen oder Aufstellen von Schildern helfen. Im Gegenzug erhalten die «Volontouristen» Kost und Logis. Die Nachfrage ist riesig.

Quelle: ArgoviaToday / Severin Mayer

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Die Färöer Inseln gehören wohl zu den unberührtesten und am wenigsten verschmutzten Orte der Welt. Damit das so bleibt, haben die Tourismusverantwortlichen 2019 eine spezielle Initiative ins Leben gerufen. Dabei wurden elf beliebte Sehenswürdigkeiten für die regulären Touristen geschlossen und nur für die Freiwilligen offen gelassen, welche beim Unterhalt und bei Reparaturarbeiten mithelfen wollten. Als Gegenleistung für ihre Mithilfe erhielten die «Volontouristen» von den Färöern Unterkunft und Verpflegung für drei Nächte.

Gemeinsam mit den Dorfbewohnern und den Gemeinden wurden elf Sehenswürdigkeiten bestimmt, wo kleine Instandsetzungsarbeiten nötig waren, um die Infrastruktur zu erhalten. Ein weiteres Ziel der Färöer war es, mit den Freiwilligen den Weg für eine nachhaltige Zukunft der Inseln zu ebnen.

Grosses Interesse von Freiwilligen und Medien

Die Idee stiess auf reges Interesse. Freiwillige aus der ganzen Welt wollten mitmachen und internationale Medien berichteten darüber. Die Färöer wollen es deshalb jedes Jahr wiederholen. Auch in diesem Jahr findet ein «Voluntourism»-Wochenende statt. Die Plätze waren in Rekordzeit weg. Wenn du dein Glück nächstes Jahr auch mal versuchen möchtest, kannst du es unter diesem Link probieren.

Die Färöer hoffen, dass ihre Initiative andere Länder dazu inspiriert, ihrem Beispiel zu folgen und eigene Instandhaltungsteams einzurichten. So sollen die Touristen ermutigt werden, auf jede Art und Weise Probleme zu lösen, welche durch den Tourismus entstanden sind.

Färöer – wo Innovation auf Tradition trifft

Das innovative Tourismusbüro der Färöer ist schon wegen anderen Ideen für seine cleveren Werbemassnahmen bekannt. So schnallte es bereits 2017 Kameras auf den Rücken von Schafen, um Google davon zu überzeugen, seine Karten in Street View (oder wie es die Färöer nennen: «Sheep View») aufzunehmen. Mit Erfolg.

Bei Umweltschützern und in den sozialen Netzwerken sorgt aber die jährliche Tötung hunderter Delfine bei einer Jagd immer wieder für Empörung. Die autonome Regierung der zu Dänemark gehörenden Inseln verteidigte jedoch die als «Grindadrap» bezeichnete traditionelle Jagdpraxis damit, dass sie «gut organisiert und vollkommen reguliert» sei.

veröffentlicht: 16. Januar 2022 09:04
aktualisiert: 16. Januar 2022 10:55
Quelle: ArgoviaToday

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