Deutschland

Falscher Alarm: Klima-Aktivisten missbrauchen Notruf-App in Essen

· Online seit 21.12.2022, 18:56 Uhr
In Essen wurden am Dienstagabend gleich mehrere Notrufe abgeben. Als die Rettungskräfte ausrückten, mussten sie merken, dass gar niemand in Not war. Nun ermitteln die Behörden, ob hinter der Aktion Klima-Aktivisten stecken könnten.
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Eine blutende Person oder ein angeblicher Gasaustritt in einer Wohnung. Zu diesen Notfällen rückten am Dienstag die Feuerwehr und die Polizei Essen aus. Als sie aber am besagten Ort eintrafen, lag gar kein Notfall vor. Die Anrufe waren frei erfunden, wie die Polizei Essen am Mittwoch mitteilte.

Fehl-Alarme dieser Art wurden am Dienstag vermehrt über die Notruf-App Nora getätigt. So sei zum Beispiel ein bewaffneter Täter in ein Haus eingebrochen. Auch hier gab es wieder keine Anzeichen auf ein Verbrechen. Wer hinter den dubiosen Anrufen steckt, wird derzeit untersucht. Die Behörden haben aber eine Vermutung.

«Der wahre Notfall: die Klimakatastrophe»

Nach den Anrufen erreichte die Leitstelle der Behörden nämlich folgende Nachricht über die Chatfunktion der App: «Ihr dachtet es wäre ein Notfall, doch der wahre Notfall - die drohende Klimakatastrophe - durch die Millionen von Menschen sterben werden, wird von unseren Politikern konsequent ignoriert. Wir werden diese Form des Protests fortsetzen, bis unsere Bundesregierung effektive Gesetze erlässt, um die Klimakatastrophe zu verhindern».

Es werde nun wegen des Missbrauchs der Notrufe ermittelt, so die Behörden. Laut Polizei handle es sich nach ersten Erkenntnissen um eine Protest-Gruppe aus Süddeutschland, die sich selbst als Umweltaktivisten bezeichnet.

«Letzte Generation» weist Verantwortung zurück

In Vergangenheit war die Gruppierung «Letzte Generation» öfters durch stark provozierende Proteste aufgefallen. Mit der Aktion vom Dienstag wollen die Aktivisten nichts zu tun haben. Die Gruppe habe die Aktion weder veranlasst noch komme ein solcher Missbrauch für sie in Frage, schreibt WDR.

veröffentlicht: 21. Dezember 2022 18:56
aktualisiert: 21. Dezember 2022 18:56
Quelle: Today-Zentralredaktion

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