Frau bekommt Wehen im Flugzeug – in idealer Begleitung
Quelle: FM1Today/Tiktok/JuliaHansen
Lavinia Mounga wollte Ende April ihre Familie in Hawaii besuchen, als auf dem Flug zwischen Salt Lake City und Honolulu die Wehen einsetzten. Viel zu früh, sie war erst in der 29. Schwangerschaftswoche. Die Flugzeugcrew startete umgehend einen Hilfeaufruf, wie «The Guardian» schreibt.
«Etwa auf halbem Flug erfolgte der Notfall-Aufruf. Ich habe schon viele erlebt und normalerweise fragen sie einfach, ob ein Arzt an Bord ist. Doch dieser Aufruf war speziell, er war absolut dringend», sagt Dale Glenn, ein Arzt des Hawaii-Pacific-Health-Zentrums.
Nabelschnur mit einem Schuhbändel durchtrennt
Mit an Bord waren auch drei Pflegefachkräfte der Neonatologie-Intensivpflegestation des North Kansas City Hospitals. Die vier waren die ideale Besetzung, um der Mutter bei der Geburt beizustehen.
Allerdings gab es im Flugzeug kaum medizinische Ausrüstung, die Gruppe musste kreativ sein: Mit einem Schuhbändel durchtrennten sie die Nabelschnur und mit einer Smartwatch überwachten sie die Herztöne des Babys.
Newborn Raymond Mounga has some new aunties and an uncle in Hawaii Pacific Health Dr. Dale Glenn and North Kansas City Hospital NICU Nurses Lani Bamfield, Amanda Beeding and Mimi Ho who helped with his unexpected delivery on a recent flight to Hawaii. https://t.co/CdGVOTXdpu pic.twitter.com/hh6VNRpbDl
— HawaiiPacificHealth (@hawaiipachealth) May 3, 2021
«Wir versuchten alle, in diesem sehr kleinen und engen Raum zu arbeiten, was eine ziemliche Herausforderung war, doch das Teamwork hat grossartig funktioniert», sagt Glenn.
Baby Raymond hat nun drei spezielle Tanten
Eine Passagierin filmte den Jubel im Flugzeug, als die Crew verkündete, dass gerade ein kleiner Bub auf die Welt gekommen sei. Der Tiktok-Post von Julia Hansen zeigt den Jubel.
Nach der Landung in Honolulu wurden die Mutter und ihr Neugeborenes ins Spital gebracht. Als die drei Pflegefachfrauen die beiden später besuchen durften, flossen Freudentränen: «Wir mussten alle weinen und Lavinia sagte, wir gehörten jetzt zur Familie, wir seien die Tanten von Baby Raymond.»
Bereits konnte die Mutter das Spital verlassen, ihr Baby muss noch eine gewisse Zeit im Spital bleiben. Sie sagt: «Wir hatten solches Glück, dass drei Pflegefachkräfte und ein Arzt an Bord waren und uns halfen. Sie konnten Raymond für die restliche Dauer des Fluges stabilisieren, bis er in Spitalpflege gebracht werden konnte.»
(red.)