Egal ob McDonald's, Burger King, Starbucks oder Subway. Wer künftig in Frankreich in Restaurants zu Gast ist, darf nicht mehr mit Einweggeschirr bedient werden. Wegwerfschachteln oder Plastikbecher gehören demnach bald der Vergangenheit an.
Nur mehr wiederverwendbares Geschirr
Nach den neuen Vorschriften müssen alle Restaurants mit mehr als 20 Sitzplätzen – einschliesslich Betriebskantinen, Bäckereiketten, Fast-Food- und Sushi-Lokale – wiederverwendbare, abwaschbare Becher, Teller, Schüsseln und Besteck für die Kunden bereitstellen, die dort essen. Französische Umweltgruppen sprechen gar von einem «kompletten Paradigmenwechsel und einer Revolution» für die Branche.
New law in France will save 1 billion pieces of single-use plastic annually https://t.co/Sr0Nzygdkl #France #PlasticPollution pic.twitter.com/Kc3Bmr58zT
— World Economic Forum (@wef) October 18, 2021
In den rund 30'000 Fast-Food-Lokalen Frankreichs werden jährlich 6 Milliarden Mahlzeiten serviert, was 180'000 Tonnen Abfall entspricht, wie der Guardian vorrechnet. «Wir sind sehr froh, dass dies endlich in Kraft tritt», so Alice Elfassi, Leiterin der Rechtsabteilung der Nichtregierungsorganisation Zero Waste France, die sich für die Massnahmen eingesetzt hatte.
Das Problem: Noch ist nicht klar, womit die Restaurantketten ihr Besteck ersetzen werden. Für Elfassi sind Alternativprodukte aus Bambus, Holz oder Pappe eine «inakzeptable Ressourcenverschwendung». Sie würde sich klassisches, langlebiges Glas oder Porzellan wünschen. Dieses ist jedoch deutlich teurer als viele andere Materialien. «Die meisten Fast-Food-Restaurants werden sich für Hartplastik entscheiden, über dessen Haltbarkeit wir uns Sorgen machen: Hält es Hunderte von Spülgängen aus oder wird es schon nach ein paar Mal weggeworfen? Da werden wir wachsam sein», so die Umweltschützerin.
Es gibt auch Kritikpunkte
Ein Haken am neuen Gesetz: Es betrifft nur Geschirr, das von Kunden benutzt wird, die in Restaurants sitzen. Wer etwas zum Mitnehmen bestellt, wird weiterhin Einwegverpackungen erhalten. Umweltgruppen hoffen jedoch, dass auch diese Verpackungen in Zukunft neu geregelt werden. Ein Vorschlag wäre zum Beispiel ein Pfand für wiederverwendbare Verpackungen.