USA

Hinrichtung in Texas vorerst gestoppt - Zweifel an Schuld

16.11.2019, 06:57 Uhr
· Online seit 16.11.2019, 00:40 Uhr
In einem aufsehenerregenden Kriminalitätsfall in den USA hat ein Gericht im Bundesstaat Texas die geplante Hinrichtung eines verurteilten Mörders vorerst gestoppt. Das teilte die Organisation Innocence Project, die den Betroffenen Rodney Reed vertritt, am Freitag mit.
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Demonstranten hatten am Mittwoch im texanischen Bastrop die Freilassung und ein neues Verfahren für den 51-Jährigen gefordert. Auch Politiker, Prominente - darunter Reality-Star Kim Kardashian - und der EU-Botschafter in den USA hatten sich in den Fall eingeschaltet. Eine Petition verzeichnete mehr als 2,9 Millionen Unterschriften.

Rodney Reed sitzt nach Angaben von Innocence Project seit 1998 wegen des Mordes an einer jungen Frau 1996 in der Todeszelle. Am kommenden Mittwoch hätte er hingerichtet werden sollen.

Der EU-Botschafter in den USA, Stravros Lambrindis, hatte den Gouverneur von Texas, Greg Abbott, aufgerufen, Reed zu begnadigen. Die Beweislage in dem Fall werfe «erheblichen Zweifel an seiner Schuld auf», schrieb Lambrindis am 30. Oktober in einem Brief.

Reed beteuert seine Unschuld. Dass seine DNA an dem Mordopfer gefunden wurde, erklärt er mit einer Affäre mit der Frau und einvernehmlichem Sex am Tag der Ermordung. Seine Anwälte fordern, dass die Tatwaffe auf DNA von Reed hin überprüft werde. Sie verweisen auf Zeugen, die den Verlobten der Frau als mutmasslichen Täter in den Fokus rücken. Der falsche Mann sei in die Todeszelle gekommen, hatte Anwalt Bryce Benjet am Dienstag erklärt.

veröffentlicht: 16. November 2019 00:40
aktualisiert: 16. November 2019 06:57
Quelle: sda

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