China

Hongkong-Aktivist: Habe Asyl in Grossbritannien beantragt

21.12.2020, 16:13 Uhr
· Online seit 21.12.2020, 16:08 Uhr
Der prominente Hongkonger Demokratie-Aktivist Nathan Law hat nach eigenen Angaben in Grossbritannien Asyl beantragt.
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Er sei damit der erste Ex-Parlamentarier der ehemaligen britischen Kronkolonie, der sich für ein Leben im Exil entschieden habe, schrieb Law in einem Gastbeitrag für den «Guardian» am Montag.

Law war bereits im Sommer nach Grossbritannien ausgereist. Im Zusammenhang mit dem Kampf um Menschen- und Freiheitsrechte in Hongkong steht ein hoch umstrittenes Sicherheitsgesetz. China hatte dies Ende Juni verabschiedet.

Es richtet sich gegen Aktivitäten, die China als subversiv, separatistisch oder terroristisch ansieht. Es ist der bisher weitestgehende Eingriff in Hongkongs Autonomie und gibt Chinas Staatssicherheit weitreichende Vollmachten. Hongkongs demokratische Opposition geht davon aus, dass das Gesetz auf sie abzielt.

Seine Wahl sei auf Grossbritannien gefallen anstatt den USA, weil er in Europa auf die Gefahr aufmerksam machen wolle, die von China ausgehe, schrieb Law. Während in Amerika inzwischen über die Parteigrenzen hinweg ein Konsens darüber herrsche, sähen viele in Grossbritannien und der EU China noch immer als potenziellen strategischen Partner.

Doch das sei eine «Fantasie», so der Aktivist. Wer Menschenrechtsverletzungen in China anprangere, werde zum Schweigen gebracht, religiöse Gruppen unterdrückt und Hongkonger Unternehmen die die Demokratiebewegung unterstützen würden bestraft, so Law.

veröffentlicht: 21. Dezember 2020 16:08
aktualisiert: 21. Dezember 2020 16:13
Quelle: sda

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