«Ich war nackt an einen Stuhl gefesselt»

25.07.2019, 12:40 Uhr
· Online seit 25.07.2019, 11:15 Uhr
Die österreichische Triathletin Nathalie Birli (27) wurde Opfer einer Entführung. Nachdem sie angefahren, verprügelt und entführt wurde, setzte sie der Täter wenige Stunden später aber wieder vor ihrer Haustüre ab.
Krisztina Scherrer
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Es hört sich an wie ein schlechter Film, was Sportlerin Nathalie Birli erlebte. Die 27-Jährige brach am Dienstagabend gegen 16.30 Uhr zu einer Trainingsfahrt mit dem Velo auf. Eine Stunde wollte sie wegbleiben, doch sie kam nicht nach Hause. Ihr Lebenspartner alarmierte gegen 21 Uhr die Polizei.

Während dieser Zeit durchlebte die frischgebackene Mutter wohl die Hölle: Sie wurde absichtlich von einem Autofahrer angefahren, gefesselt, verprügelt und entführt. «Als ich zu mir gekommen bin, war ich nackt und in einem alten Haus an einen Sessel gefesselt», sagt die 27-jährige zur Kronen Zeitung. Der Täter habe zu ihr gesagt: «Tu, was ich will – morgen bist wieder frei.»

Der Mann sei voller Hass gewesen, habe ihr die Augen verbunden und sie gezwungen, Wein und Schnaps zu trinken. «Dann hat er mich gezwungen, in eine Badewanne mit kaltem Wasser zu steigen, und wollte mich ertränken. Ich hab’s ihm ausgeredet.»

Schliesslich konnte sie den Täter überzeugen, ihr die Fesseln abzunehmen. Er fuhr sie sogar zurück nach Hause. «Mein Durchbruch war, als ich im Haus die vielen Orchideen gesehen habe. Ich hab sie bewundert, und plötzlich war der Täter nett zu mir.» Birli wurde mit einem gebrochenen Arm und Kopfverletzungen ins Spital gebracht.

Mithilfe des Velo-Computers konnte die Polizei den Tatort ermitteln und den 33-jährigen Entführer festnehmen. Er sei der Polizei bekannt, fiel jedoch zuvor nie durch Gewalttaten auf. «Er ist psychisch krank», sagt ein Ermittler.

veröffentlicht: 25. Juli 2019 11:15
aktualisiert: 25. Juli 2019 12:40
Quelle: red.

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