Indonesien will rüpelhafte Feriengäste erziehen

Indonesien erwägt die Einführung einer Touristensteuer, um Feriengäste dazu zu bewegen, sich an die Gesetze und Gebräuche des Landes zu halten. Tourismusminister Sandiaga Uno teilte mit, dass die Möglichkeit einer Steuer geprüft werde. Die Entscheidung darüber soll in den kommenden Wochen fallen. Der britische Guardian berichtete.

Vor diesem Hintergrund wächst der Druck auf die Regierung, das rücksichtslose Verhalten der Touristinnen und Touristen auf Bali voranzutreiben. Touristiker befürchten jedoch, dass eine Steuer Gäste abschrecken und der Tourismusbranche in einer Zeit schaden könnte, in der sie sich noch von den Auswirkungen der Pandemie erholt.

Bali ist eines der günstigsten Reiseziele der Welt

Die Diskussionen über eine Touristensteuer sind nach einer Reihe von Vorfällen aufgekommen, bei denen Ausländerinnen und Ausländer auf Bali gegen Gesetze oder Gepflogenheiten verstossen haben. Luhut Pandjaitan, Minister für maritime Angelegenheiten und Investitionen, sagte, Bali sei eines der billigsten Reiseziele der Welt, was viele einkommensschwache Menschen anziehe und zu rücksichtslosem Verhalten beitrage.

Pandjaitan betonte, Bali wende sich vom Massentourismus ab und will stattdessen auf die Entwicklung von Qualitätstourismus setzen.

Bali, bekannt für seine Surfspots, smaragdgrünen Reisterrassen und sein Nachtleben, zog vor der Pandemie jährlich 6,2 Millionen ausländische Gäste an. Damit trug der Tourismus rund 60 Prozent zur Wirtschaft der Insel bei.

In jüngster Zeit beschweren sich Einheimische jedoch zunehmend über die Missachtung von Gesetzen und Gepflogenheiten durch Touristinnen und Touristen – von Ausländern, die an heiligen Stätten nackt für soziale Medien posieren, bis hin zu rücksichtslosem Fahren auf den Strassen.

Touristen dürfen keine Motorräder mieten

Letzten Monat hat der Gouverneur von Bali, Wayan Koster, angekündigt, dass die Insel Feriengästen das Mieten von Motorrädern zu verbieten, da diese gegen die Verkehrsregeln verstossen, wie Fahren ohne Helm oder Führerschein.

Sandiaga und Luhut schlugen vor, die Einnahmen aus einer möglichen Touristensteuer zur Unterstützung der lokalen Tourismusindustrie zu verwenden.

(lol)