IAEA-Chef

Iran-Ermittlungen enden nur, wenn Teheran kooperiert

· Online seit 06.03.2022, 06:04 Uhr
Der Iran und die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) haben sich auf einen Fahrplan zur Aufklärung geheimer Nuklear-Aktivitäten mit Juni als Zieldatum geeinigt. Danach werde die Untersuchung jedoch nicht automatisch geschlossen, stellte IAEA-Chef Rafael Grossi am Samstagabend klar.
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«Falls der Iran nicht kooperiert, würde ich als IAEA-Generaldirektor weiter Fragen stellen und diesen Prozess fortführen», sagte Grossi, nachdem er von den Verhandlungen in Teheran nach Wien zurückgekehrt war. 

Die Klärung ungelösten Fragen zu Irans vergangenen Atomprojekten war bislang einer der letzten Knackpunkte bei den laufenden Wiener Verhandlungen zur Rettung des Atomabkommens von 2015, das seit dem Ausstieg der USA und dem darauf folgenden schrittweisen Rückzug des Iran akut gefährdet ist. Laut Grossi wäre ein Wiederaufleben dieses Paktes schwer vorstellbar, wenn der Iran die offenen Fragen mit der IAEA nicht klärt.

Am Samstag kam ein weiterer Stolperstein hinzu: Russland, dass in Wien mit am Verhandlungstisch sitzt, verknüpfte die Sanktionen gegen Moskau wegen des Ukraine-Krieges mit dem Iran-Deal, wie die staatliche russische Agentur Tass berichtete. Der Entwurf zur Wiederherstellung des Atomabkommens von 2015 liegt fast fertig auf dem Tisch: Er sieht vor, dass Washington Sanktionen gegen den Iran aufhebt und Teheran sein Atomprogramm wieder stark einschränkt. Damit soll die Entwicklung von iranischen Nuklearwaffen verhindert werden. Moskaus Aussenminister Sergej Lawrow forderte am Samstag zusätzlich Garantien von den USA, dass Russland nicht benachteiligt werde, wenn Washington seine international gültigen Iran-Sanktionen aufhebt.

veröffentlicht: 6. März 2022 06:04
aktualisiert: 6. März 2022 06:04
Quelle: sda

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