Gefährliche Strömungen

Italiener warnen vor Rip Currents im Meer

· Online seit 26.07.2022, 19:32 Uhr
Im Mittelmeer können sich Brandungsrückströme bilden. Die Meteozentrale der Emilia Romagna rät Badenden, das Meer beobachten zu lernen. Das Erkennen eines solchen Stroms könne Leben retten.
Anzeige

Badende an den Küsten in Italien sollten achtsam sein. Italienische Medien warnen aktuell vor Brandungsrückströmen oder der sogenannten «corrente di risacca». Das «Centro Meteo Emilia Romagna» schrieb in einem Facebook-Post kürzlich: «Ein sehr nützlicher Rat für die Sommersaison. Lernen Sie am Strand das Meer zu beobachten. Einen Brandungsrückstrom zu erkennen, kann Ihnen das Leben retten!»

Userinnen und User bedanken sich für den Post. Eine Userin berichtet, vor vielen Jahren im ligurischen Alassio in eine «corrente die risacca» geraten zu sein. «Die Wellen zogen mich zurück ins offene Meer ... ich war alleine und keiner am Strand bemerkte es ... noch heute frage ich mich, wie ich davonkam!» Seitdem bleibe sie bei hohem Wellengang an der Küste.

In einer ähnlich brenzligen Situation waren die Neffen einer Userin. «Meine Neffen wären wegen einer Risacca fast umgekommen», schreibt sie. Sie hätten im 50 Zentimeter hohen Wasser am Ufer gespielt, als sie von der Strömung mitgerissen worden seien. «Zum Glück wurde einer nach dem anderen von einer Gruppe von Eltern mit viel Mühe gerettet. Es war schrecklich.»

Häufige Ursache für Badeunfälle

Brandungsrückströme oder auch Rip Currents genannt, zählen neben Selbstüberschätzung und mangelnder Schwimmerfahrung zur häufigsten Ursache für Badeunfälle an Meeresküsten. Sogar geübte Schwimmer können von diesem unsichtbaren Sog ins offene Meer mitgerissen werden.

Oft sind die Ströme aber vom Land aus erkennbar. Mögliche Hinweise auf einen Rippstrom sind aufgewühltes Wasser, eine veränderte Wasserfarbe im Vergleich zur Umgebung, chronische Lücken in der Brandung oder zügig nach draussen driftender Seetang.

Ruhe bewahren

Die gefährlichen Rückströme entstehen, wenn Wellen an den Strand branden und das Wasser nicht zurückfliessen kann. Grund dafür sind zum Beispiel Sandbänke, Felsen oder Buhnen, die als Barriere wirken. In der Folge bündeln sich die Wasserströme vor der Küste. Sobald sie einen Weg zurück gefunden haben, schiessen sie mit voller Wucht zurück ins offene Meer. Dabei können sie auf 2,5 Meter pro Sekunde beschleunigen und alles mitreissen, was sich ihnen in den Weg stellt.

Wer in einen Rückstrom gerät, sollte auf keinen Fall gegen die Strömung kämpfen – durch die Erschöpfung droht man zu ertrinken. Stattdessen wird empfohlen, ruhig zu bleiben, sich ein Stück hinaus ins Meer treiben zu lassen und danach zu versuchen, parallel zum Ufer zurückzuschwimmen.

(bza)

veröffentlicht: 26. Juli 2022 19:32
aktualisiert: 26. Juli 2022 19:32
Quelle: Today-Zentralredaktion

Anzeige
Anzeige