Erfundenes Land «San Giorgio»

Italienische Betrüger bringen mit Fantasiestaat Hunderte um ihr Geld

· Online seit 22.08.2022, 19:26 Uhr
Ein pensionierter General der italienischen Steuerpolizei hat einen kuriosen Betrug auf die Beine gestellt. Im Zentrum: Ein erfundener Staat im Südpol als himmlische Steueroase.
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In Italien ist eine fantasiereiche Betrügerbande den Behörden ins Netz gegangen. Die Truppe hat mehr als siebenhundert Menschen davon überzeugt, dass es am Südpol einen kleinen unabhängigen Staat namens «Sovereign Antarctic State of Saint George» gäbe. Kurz: San Giorgio. Dieser sei der perfekte Ausweg für den sonst gnadenlosen italienischen Fiskus.

Geld liegt auf maltesischem Konto

Mehr noch: Auch ein Adelstitel sei schnell ausgestellt, wie es beim «Tagesanzeiger» heisst. Für einen kleinen Beitrag könne man Bürger im paradiesischen Staat werden. Sogar eigene Pässe und Flaggen gestalteten die Betrüger für ihre Scharade. Und nahmen so rund 400’000 Euro ein, wie die italienischen Behörden schreiben. Das Geld lieg derzeit auf einem Konto in Malta.

Kurios: Der Kopf der Betrügerband soll Mario Farnesi sein, ein pensionierter General der Guardia di Finanza, Italiens Polizei für Steuer- und Finanzrecht. Er soll als regierender Fürst des Staates die wichtigsten Dokumente firmiert haben. Teil seiner erfundenen Regierung: ein ehemaliger Carabiniere und ein hoher Würdenträger des italienischen Roten Kreuzes, wie es weiter heisst.

Pass scheint täuschend echt

Und es wird noch besser: Vor kurzem zeigte ein Geschädigter am Flughafen in Teneriffa beim Zoll seinen Pass aus Saint George. Und kam damit problemlos durch die Kontrolle.

(baz)

veröffentlicht: 22. August 2022 19:26
aktualisiert: 22. August 2022 19:26
Quelle: Today-Zentralredaktion

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