Kirchenführer aus Montenegro an Corona-Erkrankung gestorben
Der als Amfilohije Radovic geborene Kirchenführer starb demnach im Klinik-Zentrum der montenegrinischen Hauptstadt Podgorica. Der Metropolit zählte zum dogmatischen Flügel der serbisch-orthodoxen Kirche und war ein entschiedener Gegner der Unabhängigkeit Montenegros. Die ehemalige jugoslawische Teilrepublik hatte sich 2006 nach einem Referendum aus dem damaligen Staatenbund mit Serbien gelöst.
Amfilohije wurde 1991 zum Metropoliten von Montenegro und dem Küstenland ernannt, wie die Kirchenprovinz bei der serbisch-orthodoxen Kirche heisst. Er fiel immer wieder durch homophobe Äusserungen auf. Den vom Haager Tribunal zu einer lebenslänglichen Gefängnisstrafe verurteilten bosnisch-serbischen Kriegsverbrecher Radovan Karadzic glorifizierte er wiederum als «Giganten des serbischen Volkes».
Der streitbare Kirchenfürst bekämpfte aufs entschiedenste die neue und selbstständige montenegrinisch-orthodoxe Kirche. Amfilohije führte dazu Massenproteste an, die auch während der Corona-Pandemie fortgesetzt wurden. Der Metropolit und seine Anhänger ignorierten dabei weitgehend die Schutzmassnahmen. Am 7. Oktober kam Amfilohije mit einer Corona-Erkrankung ins Krankenhaus.