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Klima: Greta Thunberg moniert fünf Jahre nach Paris Untätigkeit

· Online seit 12.12.2020, 10:37 Uhr
Fünf Jahre nach dem Weltklimaabkommen von Paris hat die Aktivistin Greta Thunberg der internationalen Gemeinschaft fortdauernde Tatenlosigkeit vorgeworfen. "Morgen sind es fünf Jahre seit dem Pariser Abkommen.
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Fünf Jahre der Untätigkeit und des Schaffens von Schlupflöchern. Wir können so nicht weitermachen", schrieb die junge Schwedin am Freitagmorgen während ihres wöchentlichen Klimaprotests auf Twitter.

Es sei Zeit, von fernen Zielen der Klimaneutralität weg und hin zu verbindlichen, jährlichen CO2-Budgets zu kommen. Dazu stellte sie ein Bild von sich daheim mit ihrem Protestschild mit der Aufschrift «Skolstrejk för klimatet» (Schulstreik fürs Klima).

Thunberg stellte das Foto online, unmittelbar bevor der EU-Gipfel in Brüssel am Morgen ein verschärftes Klimaziel für 2030 beschloss. Demnach soll der Ausstoss von Treibhausgasen in der Europäischen Union bis dahin um mindestens 55 Prozent unter den Wert von 1990 sinken; bisher galt ein Ziel von minus 40 Prozent.

Zu dem Beschluss äusserte sich Thunberg vorerst nicht; sie hatte das 55-Prozent-Ziel aber schon Anfang Oktober als unzureichend bezeichnet und der EU Schönrechnerei vorgeworfen. Da dieser Wert auf dem Vergleichsjahr 1990 basiere, würden dabei die Rückgänge beim CO2-Ausstoss ohne Flug- und Schiffverkehr der vergangenen 30 Jahre miteingerechnet, hatten sie, ihre deutsche Mitstreiterin Luisa Neubauer und die Belgierinnen Anuna de Wever und Adélaïde Charlier auf der Online-Plattform «Medium» geschrieben.

Damit sei das Ziel gemessen an den Werten von 2018 in Wirklichkeit eher ein 42-Prozent-Ziel. Hinzu komme, dass der internationale Flugverkehr, die Schifffahrt und die Herstellung von Gütern ausserhalb der EU nicht dazugezählt werde. «Die EU mogelt mit den Zahlen - und klaut unsere Zukunft», erklärten die vier Klimaaktivistinnen.

Für Freitag hat die internationale Klimabewegung Fridays for Future weltweit zu Demonstrationen und Protestaktionen aufgerufen.

veröffentlicht: 12. Dezember 2020 10:37
aktualisiert: 12. Dezember 2020 10:37
Quelle: sda

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