Die Kinder waren im Grundschulalter, drei von ihnen kamen aus der gleichen Familie, wie die Polizei am Donnerstag in Oss nahe der deutschen Grenze mitteilte. Die Ursache des Unfalls blieb zunächst unklar.
Die Kinder sollten von einer Kindertagesstätte mit einem elektrischen Bollerwagen in die Schule gefahren werden. Kurz vor 8.30 Uhr aber raste das Gefährt durch die geschlossene Schranke des Bahnübergangs und prallte mit dem Schnellzug zusammen. Augenzeugen sagten dem niederländischen Radio, dass die Bremsen versagt hätten. Die Fahrerin habe gerufen, dass sie nicht mehr bremsen könne.
Die Polizei wollte sich dazu zunächst nicht äussern. «Die Untersuchungen sind in vollem Gange», sagte eine Sprecherin der Polizei. Das Unglück wurde nach Angaben der Bahn von einer Kamera in der Kabine des Lokführers gefilmt.
Die Bürgermeisterin von Oss, Wobine Buijs-Glaudemans, besuchte am Morgen die betroffenen Familien und sprach ihnen ihr Mitgefühl aus. «Es ist ein schwarzer Tag.»
Aus dem ganzen Land kamen entsetzte Reaktionen. Auch Ministerpräsident Mark Rutte sprach den betroffenen Angehörigen sein Mitgefühl aus. Auch das niederländische Königspaar zeigte sich getroffen: «Unsere Gedanken sind bei allen Familien, die ihre Kinder durch ein schreckliches Unglück in Oss verloren haben», sagte Königin Máxima beim Besuch einer Schule in Friesland, im Norden des Landes.
Das Lastenrad vom Typ Stint wird von vielen niederländischen Kindertagesstätten genutzt. Der Fahrer steht hinter einer Art grossen Kiste, in der bis zu zehn Kinder sitzen können. Das Gefährt mit einer Höchstgeschwindigkeit von 17 Stundenkilometern darf von Personen ab 16 Jahren nach einem speziellen Fahrtraining gesteuert werden. Ein besonderer Führerschein ist nicht notwendig.
Der niederländische Produzent der Fahrzeuge hat nach eigenen Angaben gerade dieses Modell für Schulen und Kitas entworfen, um die Sicherheit der Kinder im Verkehr zu erhöhen.