G20-Gipfel

Meiste G20-Mitglieder verurteilen Krieg – Lawrow verlässt Gipfel vorzeitig

15.11.2022, 19:21 Uhr
· Online seit 15.11.2022, 19:20 Uhr
Russland wird in der Abschlusserklärung dazu aufgefordert, den Krieg zu beenden. Auch bisherige Unterstützer Russlands wie beispielsweise China unterstützen die Aufforderung zumindest teilweise.
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Im fertig ausgehandelten Papier heisst es: «Die meisten Mitglieder verurteilten den Krieg in der Ukraine aufs Schärfste.» Auch Moskau will die Erklärung mittragen. Dies aber nur, weil darin ausdrücklich betont wird, dass nicht alle G20-Länder Russland verurteilen. Am Mittwoch soll das Papier zum Abschluss des Gipfels von den 20 Delegationen verabschiedet werden. So war der Stand am Dienstagabend:

Jinping spricht erstmals mit Präsident Biden

Eine Wende zeigte sich in China: Bislang unterstützte Staatschef Xi Jinping den russischen Präsidenten Putin uneingeschränkt. Jinping sagte unter anderem, Konfrontation solle durch Kooperation ersetzt werden. Zudem hat sich der chinesische Staatschef bereits am Montag mit Joe Biden ausgetauscht. Es war das erste Gespräch der beiden Präsidenten seit dem Einzug Bidens ins Weisse Haus.

Lawrow hört Selenskyj zu

Der russische Aussenminister Sergej Lawrow hat den Kremlchef beim G20-Gipfel in Bali vertreten. Zudem blieb er während der Rede des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Saal. Lawrow verliess Bali bereits am Dienstag, vor Ende des Gipfels. Laut russischen Staatsmedien war die frühere Abreise bereits geplant. Ein Grund dafür wurde allerdings nicht genannt.

Selenskyj fordert Sicherheitsgarantien für die Ukraine

Selenskyj sprach während seiner Rede über einen Plan für ein Ende des Krieges in der Ukraine. Dafür sei ein Abzug der russischen Truppen in der Ukraine nötig, zudem seien «effektive Sicherheitsgarantien» notwendig. Die G20-Mitglieder unterstützten die Forderung im Entwurf der Abschlusserklärung.

FIfa-Präsident als einizger Schweizer vor Ort

Obwohl die Schweiz nicht beim Treffen der grössten Wirtschaftsmächte dabei war, gab es unter ihnen einen Schweizer: Fifa-Präsident Gianni Infantino. Er forderte während der Fusball-WM, die am Sonntag beginnt, einen Waffenstillstand. 

Keinen neuen Kalten Krieg

Joko Widodo, Präsident des Gastgeberlandes Indonesien, warnte bereits zu Beginn des Gipfels vor einer erneuten Spaltung der Welt und einem neuen Kalten Krieg. Ab dem 1. Dezember geht die G20-Präsidentschaft von Indonesien nach Indien.

(log/sda)

veröffentlicht: 15. November 2022 19:20
aktualisiert: 15. November 2022 19:21
Quelle: Today-Zentralredaktion

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