Sabotage-Akte?

Mysteriöse Brandserie in Russland – jetzt traf es einen Verlag

· Online seit 03.05.2022, 20:23 Uhr
Fast täglich gehen in Russland Gebäude in Flammen auf. Weil es sich dabei hauptsächlich um Gebäude der Regierung handelt, glauben nur noch wenige an Zufälle.
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Eine riesige Lagerhalle bei Moskau ist in der Nacht zum Dienstag in Flammen aufgegangen. Ein Papierlager brenne auf fast 34'000 Quadratmetern, sagte ein Vertreter der Rettungsdienste der Staatsagentur Tass. Das entspricht einer Fläche von nahezu fünf Fussballfeldern. Teile der Halle seien eingestürzt, hiess es in einem Bericht. 100 Feuerwehrleute mit 33 Fahrzeugen kämpften gegen die Flammen.

Das Papierlager gehört zum Kreml-nahen Verlag «Prosveshchenie» («Aufklärung»), heisst es laut Medienberichten. In den Hallen würden hauptsächlich Schulbücher gelagert. Zuvor soll der Verlag den Mitarbeitern beauftragt haben, die Ukraine möglichst selten in den Schulbüchern zu erwähnen.

Zwar wurden zur Brandursache zunächst keine Angaben gemacht, ein Zusammenhang mit Putins Krieg in der Ukraine liegt aber nahe. Insbesondere, weil es in den letzten Tagen fast täglich rätselhafte Brände oder Explosionen in regierungsnahen Gebäuden gegeben hat.

Letzte Woche gab es beispielsweise einen Grossbrand in einem Öllager in der Stadt Brjansk, ausserdem fing ein Militärinstitut bei Moskau Feuer. Doch damit nicht genug: Wenige Tage zuvor kam es in Militär- und Industrieanlagen in Kursk und nahe der Stadt Voronesh zu unerklärlichen Explosionen.

Sabotageakte – wenn, von wem?

In oppositionellen Medien wird bereits darüber spekuliert, ob es sich bei den Bränden um Sabotageakte aus der russischen Gesellschaft handle, ein «Schattenkrieg» tief in Wladimir Putins Russland. Belege gibt es dafür allerdings nicht.

Oder ist doch die Ukraine dafür verantwortlich? Gemäss «Aargauer Zeitung» ging die «New York Times» dem Phänomen der Brände in Russland auf die Spur. Die Antwort hochrangiger ukrainischer Militärs: Man übernehme die Verantwortung für die Brände nicht – abstreiten tut man sie allerdings auch nicht.

(jaw/sda)

veröffentlicht: 3. Mai 2022 20:23
aktualisiert: 3. Mai 2022 20:23
Quelle: Today-Zentralredaktion

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