Nach tödlicher Schiesserei kommt es zu wüsten Ausschreitungen
Nach den tödlichen Schüssen in und vor einem kurdischen Gemeindezentrum in Paris will Frankreich kurdische Treffpunkte schützen. Landesweit sollten durchgehend Wachen an Versammlungsorten der kurdischen Gemeinde aufgestellt werden, sagte Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin am Freitag. Auch türkische diplomatische Vertretungen im Land sollten geschützt werden, um Gegenangriffe zu verhindern.
Demonstration artet aus
Am Ort des Geschehens kommt es am Abend zu Spannungen. Die Polizei versuchte Demonstrierende zu trennen. Bei den Ausschreitungen in den Strassen des zehnten Arrondissements wurden bislang fünf Polizisten verletzt und eine Person festgenommen, wie «Le Parisien» berichtet.
Die Zusammenstösse ereigneten sich kurz nach der Pressekonferenz des Innenministers. Wie «Le Parisien» weiter schreibt, schlugen die Demonstrierenden mehrere Fahrzeugscheiben ein, legten Feuer und hinterlassen eine Spur der Verwüstung.
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— Charli☀️🦎 (@CharliB97783485) December 23, 2022
colère de la communauté Kurde, empêchée plus tôt de se rassembler devant le centre culturel Kurde #Paris10
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Auslöser war Attentat mit drei Toten
Am Freitag hatte ein Mann bei einem kurdischen Gemeindezentrum sowie vor einem nahe gelegenen Restaurant und einem Friseursalon Schüsse abgefeuert. Drei Menschen starben, drei wurden verletzt. Der mutmassliche Täter wurde festgenommen, auch er wurde verletzt. Er wollte Darmanin zufolge Ausländer angreifen. Unklar sei, ob er explizit Kurden attackieren wollte.
#Stuttgart #Paris
— st newsroom (@S_Tagblatt) December 23, 2022
Aufgrund eines Attentats in Paris auf das kurdische Kulturzentrum mit mindestens 3 Toten und vielen verletzten, gab es heute eine Spontane-Kundgebung am Rotebühlplatz. Die Protestierenden sind fassungslos, schockiert und wütend. pic.twitter.com/AYiOqROPAm
Darmanin hatte sich am Freitagnachmittag zum Angriffsort im zehnten Pariser Arrondissement begeben. Auch zahlreiche Mitglieder der kurdischen Gemeinde hatten sich dort versammelt. Während Darmanins Pressestatement waren immer wieder laute Rufe zu hören. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie die Polizei Tränengas einsetzte. Darmanin sagte, Frankreich wolle gewährleisten, dass Kurden ob der Ereignisse sicher demonstrieren können.
(sda/roa)