Klima-Flüchtling

Nach Walross Freya erheitert und beunruhigt Bulle «Thor»

03.01.2023, 14:59 Uhr
· Online seit 03.01.2023, 14:38 Uhr
Walross-Bulle «Thor» döste kürzlich am Hafen der englischen Küstenstadt Scarborough und tauchte danach auf einem Steg in Blyth erneut auf. Auf Social Media lösen die Besuche mehr Sorgen als Erheiterung aus.

Quelle: CH Media Video Unit

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Die Trauer und Empörung war gross, als Walross Freya eingeschläfert wurde. Sie liebte es, am norwegischen Oslofjord zum Sünnele auf angelegte Boote zu klettern. Im Sommer war das Hobby der Walross-Dame zum Verhängnis geworden. Nun hat Freya aber bereits einen Nachfolger mit einer ähnlichen Vorliebe. So sagte die englische Küstenstadt Scarborough das Silvesterfeuerwerk ab, weil ein Walross auf den Pflastersteinen am Hafen gedöst hatte.

Die Gemeindeverwaltung befürchtete, dass die lauten Knallgeräusche und Lichtblitze das Tier stressen könnten. Bereits vor Mitternacht soll sich das auf den Namen Thor getaufte Walross wieder ins Meer begeben haben. Das Feuerwerk war damit aber bereits ins Wasser gefallen.

«Bete zu Gott, dass Thor nicht getötet wird»

Kurze Zeit später tauchte der Walross-Bulle rund 60 Kilometer nördlich erneut auf. Um die Mittagszeit entspannte sich Thor auf einem Steg des Jachthafens in der südöstlichen Kleinstadt Blyth. Laut Tierschützern befindet sich Thor vermutlich auf der Durchreise nach Norden.

Viele Userinnen und User erinnert Thor an Freya. «Freya? Thors Mutter?», witzelt ein User auf Twitter etwa.

Zahlreiche Fans des Walross-Bullen sind aber auch besorgt. Freya wurde eingeschläfert, weil Schaulustige zu wenig Abstand hielten und eine Verlegung des Tiers zu grosse Risiken aufwies.

Quelle: CH Media Video Unit / Katja Jeggli

«Ich bete zu Gott, dass Thor nicht getötet wird, sollte er nach Norwegen gehen, wie die arme Freya es tat», schreibt eine Userin auf Twitter. Eine weitere schreibt: «Hoffentlich endet Thor nicht wie Freya.»

Immer mehr Säugetiere werden verdrängt

Auf Twitter rufen einige Userinnen und User deshalb auf, eine Petition zum Schutz von Klimaflüchtlingen wie Freya, Wally und Thor zu unterschreiben. Walross Wally wurde 2021 an Irlands Westküste entdeckt und erlangte Berühmtheit, weil auch sie Boote kaperte.

Zu den Unterzeichnenden der Petition zählen zahlreiche Robben-Organisationen. Charismatische Tiere wie Walrosse an unseren Ufern beim Dösen zu sehen, sei zwar faszinierend und beeindruckend, schreiben sie in der Petition. Diese seien aber auch ein klarer Hinweis darauf, dass sich diese Tiere ausserhalb ihres gewöhnlichen Habitats befänden.

Die Petition warnt davor, dass immer mehr Säugetiere aufgrund des Klimawandels verdrängt würden. Die Unterzeichnende fordern die Menschen auf, einen Weg zu finden, sie unterzubringen und die nötigen Bedingungen für deren Rückkehr nach Hause zu schaffen.

veröffentlicht: 3. Januar 2023 14:38
aktualisiert: 3. Januar 2023 14:59
Quelle: Today-Zentralredaktion

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